Die entdeckten Gegenstände sind "nicht Teile unseres Flugzeuges", sagte der Vizepräsident der Fluglinie, Ahmed Adel, am Donnerstag (Ortszeit) dem US-Fernsehsender CNN. Er korrigierte damit frühere Angaben seines Unternehmens, in denen der Fund von Flugzeug-Teilen vermeldet worden war. "Wir wurden eines Besseren belehrt, was die Trümmer angeht." Auch Behördenchef Athanasios Binis bestätigte: "Was gefunden wurde, ist ein Stück Holz und Materialien, die nicht von einem Flugzeug stammen."

Suche fortgesetzt, keine Hinweise auf Überlebende

Zuvor hatte Griechenland Berichte aus Ägypten, wonach Wrackteile nahe der Insel Karpathos geortet worden seien, dementiert. Demnach hieß es auch, dass griechische Helfer die Suche auf Wunsch der Ägypter abgebrochen hätten.

Die Such- und Bergungsaktion gehe laut Adel aber weiter - und wurde am Freitag in der Früh fortgesetzt. Erneut starteten griechische Flugzeuge in Kreta und suchten im Meer rund 200 Seemeilen südlich der Insel Karpathos und rund 100 Seemeilen vor der ägyptischen Küste. Auch eine griechische Fregatte nehme an der Aktion teil, meldete das griechische Staatsradio. Hinweise auf Überlebende des Absturzes gab es zunächst keine. Österreicher befanden sich keine an Bord der Maschine. 

66 Menschen an Bord

Die EgyptAir-Maschine mit 56 Passagieren und zehn Crew-Mitgliedern war in der Nacht auf Donnerstag über dem Mittelmeer von den Radarschirmen verschwunden. Das Flugzeug war etwa zehn bis fünfzehn Seemeilen im ägyptischen Luftraum in einer Höhe von 37.000 Fuß (knapp 11.300 Meter) ins Trudeln geraten, wie der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos berichtete.

"Dann machte es eine Drehung von 90 Grad nach links und danach eine andere Drehung von 360 Grad nach rechts und fiel auf eine Höhe von 15.000 Fuß. Sein Radarbild verschwand auf einer Höhe von 10.000 Fuß", sagte Kammenos, der von einem Absturz ausging. Einen Notruf setzten die Piloten nicht mehr ab.

Ägypten: Terroranschlag?

Die ägyptische Regierung hält einen Terroranschlag für die wahrscheinlichste Ursache. Bei einer genauen Analyse des Absturzes sei die Wahrscheinlichkeit eines "Terrorangriffs" höher als die eines technischen Versagens zu veranschlagen, sagte Luftfahrtminister Scherif Fathy in Kairo. Er warnte aber zugleich vor voreiligen Schlussfolgerungen. 

Auch die USA gaben sich zurückhaltend: "Bisher haben wir niemanden, der sich dazu bekannt hat oder Beweise, dass es eine absichtliche Tat war", so der Direktor der US-Bundespolizei FBI, James Comey. "Wir wissen im Moment nicht, was die Ursache war. Es gebe bisher keine Erkenntnisse, die darauf hindeuten würden, dass es an Bord des Flugzeuges eine Explosion gegeben habe, erklärte eine Sprecherin des Pentagons in Reaktion auf Spekulationen, wonach der Absturz durch eine Explosion ausgelöst wurde.

Staatsanwaltschaften ermitteln

Ein Flugzeug gerät ins Trudeln, wenn der Auftrieb an den Tragflächen abreißt. Das Flugzeug dreht sich dann unter schnellem Höhenverlust immer wilder um die eigenen Achse. Für das Trudeln kann es verschiedene Gründe geben - dass es kein Notsignal gab, spricht aber für ein plötzliches Ereignis wie etwa eine Explosion, sonst hätte die Cockpit-Crew wohl ein Notsignal gesendet. Sowohl in Ägypten als auch in Frankreich nahmen die Staatsanwaltschaften Ermittlungen auf.