Nach dem schweren Busunfall in Kuba mit einem getöteten Österreicher befindet sich eine Österreicherin, die ebenfalls an Bord war und schwer verletzt wurde, in Lebensgefahr. Das teilte der Sprecher des Außenministeriums in Wien, Thomas Schnöll, der APA am Montag in der Früh mit.

Bei dem Todesopfer handelt es sich den Angaben zufolge um Johann E., einen 63-Jährigen aus Oberösterreich. Nähere Angaben zu der Schwerletzten in kritischem Zustand wollte das Außenamt zunächst nicht machen.

Nach aktuellem Stand waren insgesamt acht Österreicher von dem Unfall betroffen: Neben dem Todesopfer und der schwer verletzten Frau gab es laut Schnöll sechs weitere Verletzte aus Österreich. Die österreichische Botschafterin in Havanna, Gerlinde Paschinger, sei an Ort und Stelle tätig, hieß es.

Laut Medienberichten starben auch der kubanische Buschauffeur (37) und ein deutscher Tourist (64). Insgesamt 27 Menschen wurden dem kubanischen Fernsehen zufolge verletzt.

Konnten Spital bereits verlassen

Mehr als die Hälfte der Passagiere hat nach dem schweren Busunfall in Kuba das Spital schon wieder verlassen können. "Sie werden zur Zeit in einem Hotel in Sancti Spiritus weiter versorgt und medizinisch beobachtet", sagte Mathias Brandes, Sprecher des Reiseveranstalters Thomas Cook, der APA.

Aus Deutschland machten sich unterdessen zwei psychologisch geschulte Mitarbeiter von Thomas Cook auf den Weg, um sich an Ort und Stelle in der zentralkubanischen 138.000-Einwohner-Stadt Sancti Spiritus um die Urlauber zu kümmern. "In den nächsten ein oder zwei Tagen werden die Ärzte entscheiden, welche Gäste reisefähig sein. Jetzt müssen wir die Situation erst einmal abwarten", betonte Brandes.

Eisenbahnbrücke touchiert

Der Bus war am Samstagabend (Ortszeit) zwischen Santiago de Cuba im Südosten der Insel und Trinidad im Zentrum mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammen, wie die Zeitung "Escambray" berichtete. Ersten Erkenntnissen zufolge hatte der Lkw mit seinem Auflieger-Anhänger eine Eisenbahnbrücke touchiert. Offenbar hatte der Fahrer den Warnhinweis übersehen, der die Durchfahrt für Fahrzeuge mit mehr als 4,20 Meter Höhe untersagt. Der Container stürzte daraufhin auf den Bus. Auch der Buslenker wurde getötet

Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig auf der sozialistischen Karibikinsel. Knapp drei Millionen Urlauber besuchen Kuba pro Jahr. Mit dem Ende der Eiszeit zwischen Washington und Havanna sollen es jetzt noch mehr werden.