Waldbrände haben auf der italienischen Insel Sardinien innerhalb weniger Stunden Dutzende Hektar Land erfasst. Zwei Großfeuer wüteten seit Dienstagnachmittag nahe der beliebten Badeortschaft San Teodoro und unweit der Gemeinde Porto Istana im Norden der Insel. Ein Hotel und einige Ferienhäuser mussten evakuiert werden. Auch Touristen flüchteten, berichteten italienische Medien.

Aus dem Süden der Insel wurden ebenfalls Brände gemeldet. Die Feuerwehren standen in der Nacht auf Mittwoch im Einsatz, um die Flammen zu löschen, die von starkem Mistralwind angeheizt wurden. Die Einsatzkräfte vermuteten Brandstifter am Werk.

Obwohl die Strafen für Waldbrandstiftung sehr streng sind und vier bis zehn Jahre Gefängnis drohen, bleiben Brände nach wie vor eine sommerliche Plage in Italien. Viele Feuer werden aus bauspekulativen Gründen gelegt. Vor allem in Süditalien wolle man dadurch aber auch die staatliche Aufforstung erzwingen, berichteten Experten. Für die Forstarbeiten würden dann Arbeitslose aus der Region eingesetzt. In vielen Gegenden in Süditalien liegt die Arbeitslosigkeit bei weit über 25 Prozent. Jeder zweite Jugendliche ist ohne Job.