"Das Schlimmste ist eingetreten, was passieren kann. Dass bergbegeisterte Menschen unter unserer Führung zu Tode gekommen sind, macht uns alle fassungslos", betonte Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora zutiefst betroffen in einer Aussendung. "Seit Bekanntwerden des Unglücks geben wir den Überlebenden und deren Angehörigen jede mögliche Unterstützung."

Das ÖAV-Notfall-Team, das noch in der vergangenen Nacht nach Frankreich entsandt wurde, kümmert sich vor Ort um die notwendigen Schritte. Die Helfer sind in ständigem Kontakt mit dem Krankenhaus in Grenoble. Der schwer verletzte Alpinist befindet sich nach wie vor in kritischem Zustand, die Alpenvereinsfamilie bangt weiter um den Tiroler.

Die sieben weiteren Überlebenden des Unglücks wurden am Vormittag per Helikopter ins Tal nach Briancon ausgeflogen, wo sie sofort von der Öffentlichkeit abgeschirmt wurden. Sie sind unverletzt und es geht ihnen den Umständen entsprechend gut. In Begleitung des ÖAV-Teams sind mittlerweile auch Angehörige der Verunglückten vor Ort angekommen.

Überführung der Toten

Es werde alles Nötige unternommen, um den Überlebenden eine baldige Heimreise zu ermöglichen. In Absprache mit der Tyrolean Air Ambulance, die auf Abruf bereit steht, ist der Alpenverein auch bemüht, die Überführung der Verstorbenen zu organisieren, berichtete der Alpenverein Donnerstagabend.

Erfahrene Teilnehmer

Im Rahmen der Initiative "Junge Alpinisten", deren Ziel es ist, junge Bergsteiger zu selbstständigen Alpinisten auszubilden, war die elfköpfige Gruppe gemeinsam auf dieser Skitour unterwegs. Die Teilnehmer haben sich im Rahmen von Kursen intensiv und umfassend auf diese Tour vorbereitet.

Die restlichen sieben Teilnehmer der Gruppe haben die Nacht in der Ecris-Hütte am Berg verbracht und wurden bereits heute Vormittag mit dem Rettungshubschrauber nach Briancon ausgeflogen. 

Unterstützung von Experten

Der Alpenverein hat noch in der Nacht ein Experten-Team nach Frankreich entsandt, um die Teilnehmer notfallpsychologisch zu betreuen und die Aufklärungsarbeit vor Ort zu unterstützen. Die Eltern der betroffenen Opfer wurden von einem Notfallpsychologen und Präsident Andreas Ermacora über das Unglück in Kenntnis gesetzt. "Unsere tiefe Anteilnahme gilt den Eltern und Angehörigen der Verunglückten, wir sind alle tief betroffen", so Ermacora.