Schon das Aufrichten der Costa Concordia war ein technischer Kraftakt. Zweieinhalb Jahre nach der Katastrophe vor der Insel Giglio mit 32 Toten wird die Costa Concordia auf ihre letzte Fahrt vorbereitet. Trotz ungünstiger Wetterbedingungen werden die 300 rund um die Uhr tätigen Einsatzkräfte des Bergungsunternehmens Titan Micoperi heute beginnen, die an den Seiten des Schiffes angebrachten Schwimmkästen mit Luft zu füllen. Zwischen den beiden Reihen aus 30 Schwimmelementen wird der rostige Ozeanriese eingeklemmt. Noch liegt die Costa Concordia auf einem künstlichen Boden auf dem Meeresboden. Sobald die am Schiffsrumpf verankerten Kästen sich mit Luft füllen, wird der Havarist sich aus dem Wasser heben. Statt 30 Meter soll er dann nur noch 18 Meter tief im Wasser liegen. Am ersten Tag wird sich der Schiffsrumpf um zwei Meter heben, am Ende der Aktion wird er 15 Meter höher aus dem Wasser ragen.

Verschrottet

Standort der Verschrottung des Kreuzfahrtschiffs ist Genua. Die Stadt leidet schwer unter der Wirtschaftskrise. Der Auftrag der in Genua ansässigen Reederei Costa kam dem krisengeschüttelten Schiffswesen der Heimatstadt des Seefahrers Christoph Kolumbus gelegen. Tierschützer begleiten auch den Tross aus zehn Schiffen, welche die Costa nach Genua begleiten. Neben zwei Hochseeschleppern sind zwei Ersatzschlepper vorgesehen. Einheiten der Feuerwehr und des Küstenschutzes sollen Risiken im Fall technischer Problemen senken. Vor dem Konvoi wird das Schiff eines Umweltschutzverbandes die Umgebung nach den dort häufig anzutreffenden Delfinen absuchen, und versuchen, sie zu ihrer eigenen Sicherheit zu vertreiben. Mit einer Geschwindigkeit von zwei Knoten pro Stunde wird der Konvoi die 190 Seemeilen an Sardinien und Korsika vorbei bis nach Genua zurücklegen.