Die Tierschutzgemeinschaft Gut Aiderbichl mit Sitz in Henndorf (Flachgau) hat im Jahr 2023 einen „internen Rekord“ verbucht. Es wurden europaweit 1.913 Tiere gerettet und damit mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2022 mit 915 Tieren. „Niemals zuvor hat Gut Aiderbichl in einem Jahr so viele Tiere aufgenommen“, informierte am Donnerstag Gut Aiderbichl, das Michael Aufhauser vor mehr als 20 Jahren gegründet hat.

Tierheime platzen aus allen Nähten

Dieser Rekord an geretteten Tieren sei großteils unüberlegten Geschenken zu Weihnachten und Ostern, aber auch den steigenden Tierhaltungskosten geschuldet, erläuterte Geschäftsführer und Stiftungsvorstand Dieter Ehrengruber. Ein Tier benötige viel Aufmerksamkeit und Betreuung. Nach einiger Zeit stelle sich dann für manche Beschenkten heraus, dass die Haltung eines Tieres mehr Aufwand als gedacht bedeute und sie das Geschenk nicht mehr haben wollen.

„Die Tierheime sind voll. Der Bedarf an Plätzen ist riesengroß. Wir helfen überall, wo es möglich ist und sichern allen geretteten Tieren einen Platz auf Lebenszeit“, erklärte Ehrengruber. Derzeit leben über 8.000 Tiere auf den rund 30 Höfen von Aiderbichl in ganz Europa. Die Anfragen, die täglich per Mail, Brief, Telefon oder persönlich bei Gut Aiderbichl einlangen, würden Jahr für Jahr dramatisch ansteigen. Trotz steigender Kosten durch die hohe Inflation konnten im vergangenen Jahr so viele Tiere wie noch nie aufgenommen werden. „Wir müssen unsere Ressourcen gut einteilen. Die Tiere kommen für uns immer an erster Stelle.“

So habe man im Jahr 2023 mehr als 300 Schafen und Ziegen ein neues Zuhause schenken können. Ihre Schlachtung sei bereits angedacht gewesen, doch innerhalb kürzester Zeit habe Aiderbichl einen neuen Stall zur Verfügung stellen und so allen Tieren eine zweite Chance schenken können. „Mit unserer Arbeit möchten wir nicht nur Tiere retten, sondern auch ein Zeichen setzen und Tierleid in die Öffentlichkeit bringen“, gab Ehrengruber zu bedenken.