Vor dem Landgericht Traunstein in Bayern begann am Mittwoch ein Prozess gegen einen 39-Jährigen. Der Mann hatte laut ORF in der Nähe des Altars in der katholischen Kirche in Schechen Sex mit seiner Frau gehabt, zusätzlich habe er Bilder davon aufgenommen. Dem Mann aus Rosenheim, der sich zum Auftakt des Prozesses erst nicht zu den Vorwürfen äußerte, wird unter anderem Störung der Religionsausübung vorgeworfen. In der Anklage heißt es, er habe an einem „Ort, der dem Gottesdienst einer Religionsgesellschaft gewidmet“ sei, „beschimpfenden Unfug“ verübt. „Entsprechend dem Kirchenrecht werden heilige Orte durch dort geschehene, schwer verletzende und mit Ärgernis für die Gläubigen verbundene Handlungen geschändet“, verlautbarte ein Bistumssprecher. Der Vorfall könne außerdem das religiöse Empfinden der Gläubigen vor Ort stören, heißt es weiter.

Mit Weihrauch und Weihwasser neu segnen

Aus diesem Grund sei es wahrscheinlich, dass das Bistum entscheidet, einen Bußritus anzuwenden. „Insbesondere mit Rücksicht auf das religiöse Empfinden der Gläubigen ist eine solche Schändung durch einen Bußritus nach Maßgabe der liturgischen Bücher zu beheben“, so ein Sprecher des zuständigen Erzbistums München und Freising. Dabei werde der Altar abgedeckt und Weihrauch und Wasser neu gesegnet. Die Entscheidung sei allerdings noch nicht gefallen.

Unter anderem ist der 39-jährige Mann auch wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Bedrohung und Betrug angeklagt, insgesamt hat das Gericht sechs Verhandlungstage angesetzt, berichtet der ORF. Das Urteil könnte am 13. Dezember fallen.