Die Vienna Capitals entwickelten sich in letzter Zeit zu einem Gegner, der dem KAC ganz gut liegt. In den letzten 14 Begegnungen konnten die Rotjacken zehn Spiele gewinnen, bei den vier Niederlagen gab es zumindest immer einen Punkt. Die letzte Pleite der Athletiker nach 60 Minuten datiert vom 18. April 2019. Daran änderte sich weiter nichts, die Klagenfurter siegten in Wien mit 5:4 nach Verlängerung. Damit sind sie fix Tabellenzweiter und dürfen wieder in der Champions-Hockey-League spielen.

Die Rotjacken legten wie aus der Pistole geschossen los, gleich nach wenigen Sekunden hatte Steven Strong eine große Chance für die Führung. Klagenfurt blieb am Drücker, die Wiener wussten sich mehrmals nur mit Fouls zu helfen. Die daraus resultierenden Powerplays führten aber nicht zur erwarteten Führung, sogar eine 5:3-Überzahl (38 Sekunden) blieb ohne Treffer. Es rächte sich, denn die Wiener gingen nach einer guten Aktion von Julian Großlercher in Front. Als erneut ein Gastgeber auf der Strafbank saß, kam der große Auftritt von Verteidiger Blaz Gregorč, der mit einem Schuss Bernhard Starkbaum, der freie Sicht hatte, bezwingen konnte. Es war der erste Treffer des Slowenen für den KAC in der Meisterschaft.

Im zweiten Abschnitt änderte sich wenig am Charakter des Spiels. Der KAC blieb tonangebend, die Caps verteidigten mit viel Herz. Damit verhinderten sie das Vordringen der Klagenfurter in die Gefahrenzone. Als erneut ein Wiener zwei Minuten kassierte, zog der erste Powerplay-Block ein starkes Überzahlspiel auf. Nach einer schönen Passstafette hatte Rok Tičar leichtes Spiel, um die erstmalige KAC-Führung des Abends zu fixieren. Groß war der Jubel bei den Gästen beim nächsten Treffer, da wurde der Schütze fast von seinen Mitspielern erdrückt. Michael Kernberger, der den rekonvaleszenten Martin Schumnig in der Verteidigung vertritt, wurde von Thomas Hundertpfund auf die Reise geschickt. Der Blondschopf schloss in Stürmer-Manier zu seinem ersten Karrieretreffer in der Ice-Liga ab. Die Wiener hatten aber in ihrem nächsten Überzahlspiel eine passende Antwort in der Person von Fabio Artner zum 2:3 parat.

Als Samuel Witting kurz nach der zweiten Drittelpause das 4:2 für die Rotjacken besorgte, schien die Partie entschieden zu sein. Aber die Wiener gaben nicht auf, verkürzten knapp drei Minuten vor Spielende erneut im Powerplay (Niki Hartl). Nur wenige Sekunden später jubelten erneut die Wiener, die aus einem Getümmel den Ausgleich durch Ty Loney erzielen konnten. In der Verlängerung schlug aber erneut der KAC zu, Nick Petersen fixierte nach traumhaften Doppelpassspiel (Tičar) mit dem 5:4 das Ticket für die Champions-Hockey-Leauge.