Im November wurde das Konkursverfahren über die Althofener Bäckerei Vallant eröffnet. In der nächsten Woche wird sich in einer entscheidenden Verhandlung zeigen, wie es mit der Firma weitergeht. Das Konkurrenzangebot der Supermärkte macht den Bäckern und auch den Konditoren in der Region zu schaffen. Bürokratie und hohe Preise der zu verarbeitenden Produkte tun ihr Übriges, heißt es.

„Feldkirchen hat elf Supermärkte“, sagt Hanno Schober, Bäcker in Feldkirchen. Die Konkurrenz sei massiv. „Aber unser Ding ist, dass wir alles noch selber herstellen. Wir kaufen nichts Fertiges, sondern die Produkte im Rohzustand. Wir sind qualitätsmäßig besser.“

„Wird immer ärger“

Über die Konkurrenz durch das Backangebot in den Supermärkten sagt Schober: „Freilich haben wir das gespürt und es wird immer ärger.“ Der Bäcker setzt deshalb auch auf Dinge, „die nur wir haben“. Etwa die Brechelbreze. „Das ist eine Winterbreze, sie hat einen anderen Geschmack als die Laugenbreze.“ Auch mit einem hausgemachten Zwieback bedient man die Spezialitätennische. Schober: „Der ist bei uns ganz was anderes, eher ein Biskuitteig, Trockengebäck, nicht so süß, gut bei Magenproblemen.“

Konditormeister Christopher Saliterer aus Feldkirchen setzt auf seine „Premium Schiene“. Er nutzt den Regionalitätstrend und beliefert eine Supermarktkette mit seinem Premium-Reindling. Seine Stärke sieht er darin: „Wir machen alles mit der Hand“.

„Bäcker, die auf Handarbeit setzen, alle Zutaten selbst mischen und keine Fertigmischungen verwenden, denen geht es noch gut, andere haben ein Problem“, erklärt der stellvertretende Innungsmeister der Kärntner Bäcker, Johannes Weissensteiner aus Bad Kleinkirchheim. Er betreibt neun Bäckerfilialen, eine davon in Feldkirchen. „Mit den Preisen im Supermarkt können wir nicht mithalten. Das Kilo Haselnüsse kostet heute 17 Euro, früher lagen wir bei sieben Euro.“ Hohe Lohnkosten durch die in der Branche nötige Nacht- und Wochenendarbeit belasten ebenfalls, die Registrierkassenpflicht verursacht auch Kosten.

In den letzten zwei Jahrzehnten sank die Zahl der Bäcker. Stefan Dareb, Innungsgeschäftsführer bei der Wirtschaftskammer: „Aber die Handwerksbäcker stellen sich der Konkurrenz des Automatengebäcks.“ Das erfordere Kreativität und neue Ideen. „Es reicht nicht mehr, ein Kipferl in die Auslage zu legen.“ Die Stärke der Bäcker sei deren Qualität bei den Produkten.

MICHAELA AUER