Fast sieben Millionen Besucher haben die flotte Liebeskomödie "Keinohrhasen" rund um den schürzenjagenden Reporter Ludo Decker gesehen. Jetzt drehen Til Schweiger (45) und Co an der Fortsetzung "Zweiohrküken", die am 17. Dezember in die Kinos kommt. Mit der Kleinen Zeitung sprach der Hesse über das Projekt und über seine TV-Auftritte in "Mission Hollywood" bei RTL. In der Castingshow vergibt Schweiger eine Rolle im Hollywood-Sequel "Twilight" an eine von noch neun Kandidatinnen. Folge eins sahen letzten Montag 2,3 Millionen Deutsche und 75.000 Österreicher.

Haben Sie keine Angst um Ihren Ruf, wenn Sie sich für ein fragwürdiges TV-Format wie "Mission Hollywood" hergeben?
TIL SCHWEIGER: Bitte, ich habe 15 Jahre jedes Angebot für TV-Filme abgelehnt. Hier aber handelt es sich um ein nonfiktionales Format. Acht Wochen, dann ist es vorbei. Im übrigen ist die Sache in meinen Augen nicht fragwürdig. Ich halte sie für einen großen Spaß. Und noch was, um ganz ehrlich zu sein...

Nämlich?
SCHWEIGER: Es gibt zwei Gründe, warum ich mich für ein Projekt entscheide. Erstens, vor allem beim Film: Haben wir ein gutes Drehbuch? Zweitens aber: Ist der Scheck hoch genug? Dann kann es sein, dass ich beschließe: Das Geld in der Zeit nehme ich mit. Wenn ich hin und wieder gefragt werde: Wie können Sie so was machen?, dann lautet meine Antwort: Hallo! That's my business!

Sie kommen eben von den Dreharbeiten zu "Zweiohrküken". Was stand auf dem Programm?
SCHWEIGER: Zickenalarm hoch 20. Das erste Zusammentreffen zwischen Nora Tschirner und ihrer Rivalin Edita Malovcic ("Nordrand"), das auf dem WC stattfindet. Ich kann Ihnen jetzt schon sagen: Die Wienerin Edita wird mit dieser Rolle gewaltig durchstarten.

In "Zweiohrküken" geht es um Liebe, Freundschaft, Krise. Glauben Sie, nach einer gescheiterten Ehe, noch an die große Liebe?
SCHWEIGER: Nach wie vor. Liebe und Freundschaft - deswegen sind wir ja auf der Welt. Mit einer Krise wie der Midlife-Crisis kann ich noch nicht aufwarten. Doch wenn es so weit ist, werde ich es Sie wissen lassen.

War es einfach, eine gute Story für die Fortsetzung zu finden?
SCHWEIGER: Ich hatte mich früher lange bemüht, Drehbücher zu schreiben. Doch der entscheidende Twist, die Überzeugung: Hier ist etwas, was die Welt sehen muss - war nie da. Bei "Keinohrhasen" hingegen war mir bereits während der Dreharbeiten klar, dass die Geschichte noch nicht auserzählt war. Und es war leicht. Das Grundgerüst war in sechs Wochen runtergeschrieben.

Hat Hollywood Interesse am Remake von "Keinohrhasen"?
SCHWEIGER: Ja. Die Firma New Market Films hat angefragt. Außerdem arbeitet eine französische TV-Station an einer Neuverfilmung. Darauf bin ich besonders stolz, weil die Franzosen normalerweise deutsche Komödien überhaupt nicht mögen.