Können Sie sich noch erinnern, wie Sie damals bei Disney für "Plötzlich Prinzessin" entdeckt wurden?
Anne Hathaway: Klar. So was vergisst man nicht. Ich sollte in Neuseeland drehen und legte in Los Angeles einen Stopp ein, weil ich erfahren hatte, dass Garry Marshall Castings für "Plötzlich Prinzessin" machte. Als ich fragte, wie viele Mädchen bereits getestet worden waren, sagte man: "Tausende." Somit hatte ich nicht die geringsten Hoffnungen. Eines Morgens läutete das Telefon und mein Agent sagte nur drei Worte: "Guten Morgen, Prinzessin!"

"Get Smart" entstand nach der Kult-Fernsehserie "Super-Max" aus den 60er-Jahren. War es für Sie ebenso überraschend, engagiert zu werden?
Hathaway: Ja, denn da gibt es eine hübsche Vorgeschichte. Ich war zirka neun Jahre alt, als ich die Wiederholung der Serie mit meiner Cousine sah. Wir wurden Riesenfans und spielten beide abwechselnd Agentin 99. So gesehen, ist dieser Film die Erfüllung eines Jugendtraums.

Keine Angst, an der Seite eines Erzkomödianten wie Steve Carell zu bestehen, der den Agenten Maxwell Smart verkörpert?
Hathaway: Er ist auf seinem Sektor ein Genie. Selbst wenn ich sehr, sehr gut wäre - ein Genie bin ich nicht. Das Rezept ist, dass ich in den komischsten Situationen immer sehr ernst dastehe, und daraus beziehen diese Situationen ihre Wirkung.

Aber ihr komödiantisches Talent müssen Sie sicher nicht unter den Scheffel stellen?
Hathaway: Nein, denn schon Garry Marshall hatte mich nach "Plötzlich Prinzessin" gelobt. Seine Worte: "Das klingt vielleicht nach einer merkwürdigen Mischung, aber sie kann so lächeln, dass sie einen Raum zum Leuchten bringt. Und sie kann Grimassen ziehen, dass die Leute nicht zu lachen aufhören."

Die Macher sagen, "Get Smart" sei eher eine Parodie auf die Jason-Bourne-Filme denn auf James Bond. Könnten Sie sich vorstellen, in einem James-Bond-Film mitzuwirken?
Hathaway: Der Gedanke ist nicht reizlos, aber ich bin nicht James-Bond-Material wie eine Eva Green oder eine Halle Berry. Ich habe nicht diesen offensiven Sex wie sie. Ich bin vielleicht sexy aber anders. An der Seite von Steve Carell fühle ich mich jedenfalls viel wohler als an der Seite von Daniel Craig.

Skandal-Stories hat man von Ihnen noch nicht gelesen?
Hathaway: Bei "Der Teufel trägt Prada" habe ich viel von Meryl Streep gelernt. Was die anderen machen, können wir nicht kontrollieren, sagt sie, aber wir können uns selbst kontrollieren - mit dem, was wir sagen und nicht sagen. Ich bin glücklich, dass ich in einer normalen Familie normal aufwachsen konnte. Ich denke immer, ich muss Mordsglück gehabt haben, und bin froh, dass ich überhaupt eine Karriere habe.

Welches ist das merkwürdigste Gerücht, dass Sie je über sich gehört haben?
Hathaway: Dass ich eine wirkliche Prinzessin bin.