Nach "I Am Legend" retten Sie in diesem Jahr zum zweiten Mal die Welt. Damals als seriöser Wissenschafter, diesmal als Superheld. Wer ist Hancock?
Will Smith: Er kann fliegen und schwerste Lasten durch die Luft wirbeln. Leider ist er dauernd besoffen, somit sind seine "Einsätze" von schwersten Sachschäden begleitet. Für seine Mitbürger in Los Angeles wird er schlicht zum Arschloch, und sie wünschen sich nichts mehr, als dass er zu retten aufhört. Als Hancock einmal einen PR-Berater (gespielt von Jason Bateman), der just auf Schienen zwischen zwei anderen Autos eingekeilt ist, vor einem herannahenden Zug rettet, beschließt jener, ihm ein neues, besseres Image zu verpassen.

Eine Geschichte, die Ihnen auf den Leib geschrieben wurde?
Smith: Nein, es gibt sie schon seit 1996. Autor Vincent Ngo beschrieb seinen Helden noch viel ärger. Vince Gilligan machte die Story dann wesentlich "familienfreundlicher". Aber selbst wenn ich laut Drehbuch ein Arschloch bin, kann ich mein Image als "good guy" nicht abschütteln. Der "good guy" der Amerikaner ist ein Schwarzer, eigentlich unglaublich!

Hätten Sie wirklich übernatürliche Fähigkeiten, was würden Sie sich wünschen?
Smith: Gedanken lesen zu können. Vielleicht ließen sich so viele Probleme leichter lösen.

Kein Superman, aber immerhin ein Superstar. Was sind die Schwächen des Superstars Will Smith?
Smith: Die Augen von Charlize Theron. Mein Gott, diese Augen! Wenn ich da hineinblicke, werde ich sofort schwach.

Sie haben diesmal bei Ihrer Werbetour kein Familienmitglied an der Seite?
Smith: Meine Tochter Willow stellt gerade in den USA ihren neuen Film vor. Aber ich werde sie an den Kassen schlagen...

Willow durfte in "I Am Legend" an Ihrer Seite sein, mit Sohn Jaden haben Sie in "Das Streben nach Glück" gespielt. Finden Sie es eine gute Idee, Ihre Kinder ins Filmgeschäft einzuführen?
Smith: Ich habe mit meiner Frau, die ja auch Schauspielerin ist, lang darüber diskutiert. Am Ende haben wir uns gesagt: Ja, es ist gut. Denn von diesem Business verstehen wir was, wir können ihnen also helfen. Stellen Sie sich vor, mein Sohn möchte Atomphysiker werden. Da könnte ich ihm keine einzige Frage beantworten. Wobei es in erster Linie nicht darum geht zu helfen, sondern den beiden beizubringen, wie sie sich selbst helfen können.

Legen Sie bei Ihren Kindern großen Wert auf berufliche Disziplin?
Smith: Allergrößten. Zwei Beispiele. Einmal war Jaden , als wir einen wichtigen öffentlichen Auftritt hatten, sehr müde und wollte kneifen. Ich habe ihm gesagt, so ein Walk über den roten Teppich sei kein Vergnügen, sondern Arbeit und Verantwortung. Als er das Wort "Verantwortung" hörte, blühte er auf und die Müdigkeit war auf einmal weg. Meine kleine Tochter erfuhr von einer Freundin, sie, Willow, sei ein reiches Mädchen. Darüber hatte sie sich nie Gedanken gemacht. Sie erzählte mir davon, und ich antwortete: "Nein. Deine Mutter und dein Vater sind reich. Du hingegen bist arm wie eine Kirchenmaus." Sie sollte einen Begriff davon bekommen, dass man sich alles erst verdienen muss.