Die Nachricht ereilte ihn Mitte Jänner in Saarbrücken. Dort saß der gebürtige Villacher Josef Aichholzer, erfolgreicher Filmproduzent in Wien, in Saarbrücken neben Senta Berger als Juror des "Max Öphüls-Filmfestival" und freute sich wie ein kleines Kind: Sein Film "Der Fälscher" wurde von Österreich für die Teilnahme am Oscar vorgeschlagen und kam in die "shortlist" der neun besten Auslandsfilme. "Von 69 eingereichten Filmen", schwärmte Aichholzer damals, "das ist ein toller Erfolg." Und der Erfolg wurde in der Nacht auf Montag noch gekrönt: mit dem Oscar für den besten Auslandsfilm.

Geschehen dokumentieren. Aichholzer hat es geschafft. Er zählt zu den bekanntesten Produzenten des Genres "Anspruchsvoller Film". Das KZ-Drama "Die Fälscher" von Stefan Ruzowitzky mit Karl Markovics in der Hauptrolle läuft in Kinos von 66 Staaten und hat im Oscar-Vorfeld bereits internationale Filmpreise errungen. "Rule of Law" (Susanne Brandstätter führte Regie), der Film über eine UNO-Richterin im Kosovo, erhielt bei der Viennale 2007 den Wiener Filmpreis, und "Gucha" – eine Romeo und Julia-Beziehung – ist bei der europäischen Filmfestgala nominiert. Lange war der Weg zum Erfolg für den Villacher: 1975 tourte er mit der "Halluzination Company" durch Kärnten. Und als 1976 in Wien die Arena-Besetzung für Aufregung sorgte, da griff Aichholzer zur Kamera, "um das Geschehen zu dokumentieren". Er hatte damals den richtigen Dreh gefunden.

Nächstes Projekt: Wörthersee. Es folgten die Gründung des "Filmladens" in Wien sowie die Übernahme des Votivkinos als Stätte für den anspruchsvollen Film. Aichholzer schrieb Drehbücher, führte Regie und produzierte. Der Villacher, der mit einer Architektin in Lebensgemeinschaft in Wien lebt, entschied sich 1999, nur mehr als Produzent zu arbeiten. Nächstes Projekt: Eine liebevolle Darstellung des Wörthersees als Urlaubs-Kultstätte. Da will Aichholzer um Filmförderung ansuchen.