Venedig baut. Wer mit dem Boot von Osten kommt, sieht das riesige Damm-Projekt vor dem Lido wieder um ein Stück weiter gewachsen. Hunderttausende Felsbrocken werden versenkt, aufgehäuft, verbunden. Schon ein paar Jahre geht das so, über vier Milliarden Euro kostet der Schutzwall; aber ab 2011 soll die Serenissima nie mehr unter Acqua alta leiden.

Neue Brücke. Eine zweite Baustelle liegt diametral auf der anderen Seite der Stadt: Nahe dem Bahnhof am Canal Grande, der hier seinen vierten Übergang bekommt. Die Besonderheit: Venedigs Bahnhof Santa Lucia und der Piazzale Roma, die Endstation für Autofahrer und Busreisende, sind erstmals direkt verbunden. Noch muss man ein Vaporetto besteigen, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Mit Ende des Jahres soll das vorbei sein.

Kostenexplosion. Santiago Calatrava (53), spanischer Star-Architekt und Schöpfer einiger beachtlicher Brücken, hatte bereits 1996 den Auftrag bekommen. Politische Konflikte, Budgetprobleme, Umweltbedenken etc. verschleppten die Arbeiten jahrelang. Gestiegen sind indes die Kosten: Zwei Millionen waren budgetiert, sieben sollen es mittlerweile geworden sein. Venedigs Bürgermeister, Massimo Cacciari lässt dennoch keine Chance aus, das Brückenwerk zu preisen. Luigi, Trafikant am Piazzale Roma, findet "es ja toll, dass man jetzt zu Fuß so rasch zum Bahnhof kommt". Ob dafür sieben Millionen Euro angemessen sind, will er erst beurteilen, wenn der Übergang fertig ist.