Mit dem Ateca machte Seat eine Erfahrung, die den Spaniern bislang fremd war: richtig lange Lieferzeiten. Nichts Schlimmeres soll einem Hersteller passieren als jene Begehrlichkeit, die das erste SUV der Volkswagen-Tochter auslöste. Und das Beste dabei: Die Kunden waren bereit, auf ihren Ateca zu warten - und das anfangs sogar bis zu ein halbes Jahr.

Nach sechs Monaten mit dem gefragten Stück im Dauertest verstehen wir auch, was die Leute bewog, solche Wartezeiten in Kauf zu nehmen. Um es auf den Punkt zu bringen: Der Seat Ateca ist wirklich ein Hit. Wir folgen damit der Meinung, die Walter Röhrl an dieser Stelle schon im Sommer vergangenen Jahres kundgetan hat. Seinen Befund können wir nach 20.000 Kilometern vollinhaltlich unterschreiben: Der Hochsitz-Seat ist einfach ein ganz famoses Angebot im unverändert boomenden Segment. Das gilt auch für unseren Ateca FR 2.0 TSI DSG 4Drive, der aktuell die Spitze der Modellreihe abbildet, zumindest bis zum Eintreffen des Cupra im Herbst.

Die sportliche Topversion legt zur gepriesenen Optik, Frische und Funktionalität des Wagens noch einiges in Sachen Performance drauf: 190 PS, Doppelkupplungsgetriebe und Allrad sind eine starke Ansage und ergeben ein Dynamik-Paket der ersten Güte. Die Geschmeidigkeit der Kraftentfaltung, moderiert vom formidablen Sieben-Gang-DSG, begeistert seit Beginn des Dauerlaufs, während der Allrad uns sauber in der Spur hält.

An Tagen wie diesen sind die vier angetriebenen Räder im Ateca eine unverzichtbare Sicherheitseinrichtung. Sie lassen uns auch dann ruhig schlafen, wenn ein mächtiges Italien-Tief im Anzug ist und die Wettervorhersage Bedrohliches verkündet. Für schlimme Fälle hat der Allrad-Ateca mit „Offroad“ und „Schnee“ zwei zusätzliche Fahrprogramme, in denen unter anderem Motorelektronik, Lenkung und DSG-Abstimmung angepasst werden.

Was spricht das Bordbuch? Nur eine Eintragung findet sich, bei Kilometerstand 8750. Ein lästiges Quietschen im Bereich des rechten Vorderwagens ließ uns in die Werkstatt abbiegen, wo man der Gummimanschette an der Gelenkwelle eine Portion Schmierfett verpasste und das Problem schlagartig verstummte. Sonst? Der kraftvolle Turbo-Benziner ist kein Kostverächter - wer, wie wir, auf der zügigeren Seite unterwegs ist, muss im Schnitt gut acht Liter kalkulieren. Und dann würden wir uns auch ein etwas größeres Tankvolumen wünschen.

Davon abgesehen, streuen wir unserem Seat Ateca uneingeschränkt Rosen. War alles sehr entspannt bisher. Vor der finalen Bilanz drehen wir jetzt noch schnell ein paar Runden. Am Wochenende ist Schnee angesagt. Wunderbar.

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