Ich kann mich noch gut an meine erste Ausfahrt mit dem alten Tiguan erinnern: Auf einer abgesperrten Strecke mit Schnee und Eis haben wir Zeiten erreicht, die in die Nähe eines Sportwagens gekommen sind. Ich war baff.
Die Latte für den neuen Tiguan wurde also schon sehr hoch gelegt. Für mich war's folglich spannend, ob man diese Latte mit einem mehrjährigen Entwicklungsanlauf nochmals überspringen kann.
Die Eckdaten sind klar: Die Neudimensionierung tut in allen Lebenslagen spürbar gut: Breiter ist der neue Tiguan geworden, länger und man hat auch den Radstand in die Länge gezogen, der Kofferraum ist schon ohne das Umlegen der Sitze gut zu befüllen. Für ein flotteres Design hat sich der Tiguan etwas geduckt, ohne dass man das beim Sitzen spüren würde.
Man hat auch nicht das Gefühl, dass man in einem Geländewagen sitzt, es ist ein Hybrid mit allen Vorteilen eines SUV (exzellente Übersicht etc.) und eines Pkw (Fahrgefühl, keine Wanken in den Kurven).
Womit wir mitten im Thema sind: Wie der neue Tiguan abfedert, sein Abrollkomfort - das hat man früher von einem Mercedes erwartet, aber nicht von einem Volkswagen.
Wie gut der neue Tiguan beim Handling geworden ist, merkt man ab der ersten Kurve: Wo andere schon zum Quietschen anfangen, bleibt der Tiguan souverän und standhaft und fährt klar auf seinem Weg.
Es ist diese Unaufgeregtheit selbst unter größter Belastung in Kurven, die ihn und sein Allrad-Management auszeichnen. Dazu kommt eine Lenkung, die sich vielleicht leichtgängig anfühlt, aber ein sehr gutes Gefühl davon vermittelt, was gerade passiert.
Die Geräuschkulisse ist geradezu beruhigend, der Diesel kaum wahrnehmbar. Der 150-PS-Diesel ist durchaus okay, aber es gibt stärkere Motorisierungen, die dem neuen Tiguan noch besser stehen. Das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe: sehr fein, natürlich.
Der Tiguan ist eines der wenigen Autos, an denen ich keine echten Schwächen finde. Er ist für mich jetzt das Urmeter der kompakten SUV-Modelle, an dem sich andere messen müssen. In der neuen Auflage auch die Luxusklasse.