Toyota lässt sich einfach nicht beirren: Man setzt sich in das Auto, man spürt die Vernunft bis ins letzte Detail. Emotionen? Müssen nicht sein, hier siegt die Vernunft. Immer. Auch beim Auris Touring Sports, den man in der aktuellen Generation überarbeitet hat - auch im Cockpit. Das erfrischte Design macht ihn angenehmer, die Kunststoffe sind einladender, weil softer, aber alles bleibt immer sehr sachlich, der 7-Zoll-Touchscreen ist modern und ansprechend.

Das Aussehen und die Silhouette sind ansehnlich. Die Front ist typisch Toyota, die Optik gefällt mir ganz gut. Die Japaner geben ihren Modellen jetzt eine stärkere Charakteristik, man erkennt die Marke auf Anhieb.

Die Kunststoffe im Cockpit sind einladender, das Infotainment funktioniert bestens
Die Kunststoffe im Cockpit sind einladender, das Infotainment funktioniert bestens © OLIVER WOLF

Meine Kollegen von "Mein Auto" haben ja schon fast 10.000 Kilometer mit dem Auris Touring Sports abgespult - sie sind dem ersten Vernehmen nach ganz zufrieden. Vor allem, was den Verbrauch mit einem hohen Stadtanteil und vielen schwereren Transporten betrifft - da lag man knapp unter oder knapp über 6 Litern auf 100 Kilometer. Für Sparefrohs hat Toyota natürlich auch einen Hybrid auf Lager - aber das ist eine andere Geschichte.

Der 1,6-Liter-Diesel-Motor ist ein solider Partner. Brummt nicht, dröhnt nicht und bleibt leise, selbst wenn man ihn ordentlich hernimmt. Die Kraft entspricht den vorhandenen 112 PS, das Drehmoment passt, knapp unter 2000 U/min werden sie dann richtig spürbar. Die Kooperation mit BMW zahlt sich für Toyota bei diesem Motor auf alle Fälle aus.

Das Auto selbst ist komfortabel abgestimmt, die Lenkung ist leichtgängig und nicht wirklich ein Fall für den Sportfahrer - aber für das normale Unterwegssein völlig ausreichend. Interessant beim Fahrwerk: Die Topmodelle haben Doppelquerlenker hinten, die anderen eine Torsionslenker-Verbundachse.

Das Platzangebot? Vorne passt's auf alle Fälle, hinten im Fond zwickt's hinter einem langen Mann wie mir. Das ist nicht überwältigend. Die Vordersitze sind ganz gut - was zum Beispiel den seitlichen Halt anbelangt. Die Übersichtlichkeit ist so, wie wir es heute gewohnt sind - für hinten schätzen wir die Qualitäten der Rückfahrkamera.

Das Platzangebot ist ordentlich, nur in der zweiten Reihe zwickt es Große
Das Platzangebot ist ordentlich, nur in der zweiten Reihe zwickt es Große © OLIVER WOLF

Der Preis ist auf den ersten Blick kein Schnäppchen, relativiert sich aber in Anbetracht der Ausstattung und des respektablen und sparsamen Motors. Erstaunlich: der gute Preis für das Einstiegsmodell.

Für den ersten Antrittsbesuch hält sich der Auris mit seinen guten Langstreckenqualitäten wirklich fein: unaufgeregt, beständig, und doch sparsam. Das sind drei Qualitäten, die man heute einfach schätzen muss. Weil es das ist, was wirklich zählt.