Dacia Logan MCV: Günstig, nicht billig

Zu Dacia habe ich mich an dieser Stelle schon vor vielen Jahren sehr positiv zu Wort gemeldet. Und es freut mich, dass ich damals mit meinem Befund richtig gelegen bin. Heute weiß man, dass Dacia eine Perle im Renault-Konzern und eine einzige Erfolgsgeschichte ist: Als Preisbrecher punktet die rumänische Billigmarke mit Produkten, die sich jeder Ärmlichkeit entziehen und konkurrenzlos sind. Zunehmend wird es schick, Dacia zu fahren - wer hätte das gedacht?

Ein aktueller Beweis, wie hochattraktiv die Marke ist, liefert der neue Logan MCV. Mit dem Kombi hält Dacia konsequent am Erfolgsrezept - viel Auto fürs Geld - fest, auch wenn der Logan jetzt ein Sandero-Kombi ist und etwas kürzer und flacher ausfällt als sein Vorgänger.Dennoch bietet der neue Logan auf einer Länge von 4,5 Metern mehr Platz als jedes andere Auto für 8290 Euro.

Schon bei stehender Rückbank schluckt der Fünfsitzer 573 Liter, und wenn man die Lehne klappt, lassen sich bis zu 1518 Liter über die niedrige Ladekante des Diskont-Kombis schieben. Das ist zwar deutlich weniger als beim Hochdach-Logan der ersten Generation, aber noch immer fast so viel wie beim Golf Variant, der eine ganze Klasse über dem Dacia rangiert.

Klein, aber oho

Genug über das Gepäck geredet, jetzt wird gefahren. Der moderne und aus dem Clio bekannte Dreizylinder-Turbo, der aus mageren 0,9 Liter Hubraum 90 PS holt, ist freilich kein Ausbund an Temperament, treibt die 1,2 Tonnen schwere Fuhre dennoch überraschend munter und zudem manierlich an. Selbst auf langen Strecken kann man sich mit dem kleinen Motor durchaus anfreunden.

Die Federung ist okay, der Wagen rollt besser ab als so manche Mittelklasse-Limousine. Auch Lenkung, Bremsen und Schaltung sind nicht zu beanstanden. Kritik verdient allerdings der Sitz: Die Schenkelauflage ist viel zu kurz, der Seitenhalt unzureichend.

In der von mir getesteten Top-Version Laureate kommt der Logan mit allerlei Chromapplikationen, CD-Radio, Navi, elektrischen Fensterhebern vorne und Bordcomputer nahezu wohnlich daher. Dann reden wir von 10.690 Euro, und immer noch von einem Schnäppchen. Ein Volks-Wagen im besten Sinne . . .