Es ist aufgedeckt: An den heißesten Sommertagen surren Elektromotoren und klappen Verdecke um die Wette. Am Höhepunkt der Open-Air-Saison ist bei den automobilen Frischluft-Enthusiasten durchgehend Urlaub angesagt, die frische Brise ersetzt die Klimaanlage und garantiert braun gebrannte Gesichter.

Nach einem leichten Durchhänger ist der Cabrio-Markt wieder leicht im Aufwind, auch wenn der angekündigte Boom abgesagt ist. Für die meisten Automobilproduzenten gelten die Luftschlösser als imageträchtige und lukrative Nischenprodukte, auf die man nicht verzichten will. Österreich ist aktuell bei einem stabilen Anteil von einem Prozent unterwegs, vor einem Jahrzehnt waren es noch knapp zwei Prozent. Auch die traditionellen Märkte wie die USA oder England verspüren aktuell keinen Rückenwind, in China sind Cabrios bis heute kein Thema.

Interessant dabei: auch wenn die Nachfrage offensichtlich schrumpft, wächst das Angebot. Hierzulande wird die offene Gesellschaft bei 25 Marken fündig, die für das Sonnenbad gut vier Dutzend Modelle feilbieten. Wobei die Premium-Hersteller wie Mercedes, BMW und Audi besonders breit aufgestellt sind. Auffallend: Volkswagen kann bis auf Weiteres keinen Luftikus anbieten. Mit dem offenen Beetle verschwindet gerade das letzte Cabrio aus dem Programm. Geöffnet wird in Wolfsburg erst wieder 2020, wenn Volkswagen mit dem T-Roc Breeze sein erstes SUV-Cabrio auf die Straße bringt.

Generell reicht das Angebot von smart bis luxuriös, von schlanker bis dicker Brieftasche, vom Kleindarsteller mit Elektroantrieb bis zum 740 PS starken Super-Solarium. Sonniges Einsteigermodell ist und bleibt der zweisitzige Smart fortwo um 14.650 Euro, der übrigens - mit 25.950 Euro deutlich teurer - auch elektrisch offeriert wird. Die Preisliste nach oben grenzt derzeit der Lamborghini Aventador S Roadster ab: Der schnellste und teuerste Sonnenbrand der Welt lässt sich mit 483.300 Euro bezahlen. In der Luxusliga gönnen sich Bugatti und Bentley derzeit eine Pause, da hält Rolls-Royce mit dem offenen Zwölfzylinder Dawn die Fahne hoch.

Zum Sommertraum des Jahres küren wir den BMW i8 Roadster, der rein elektrisch bis zu 50 Kilometer weit fahren kann. Kaum weniger begehrenswert wird der bei Magna in Graz gebaute BMW Z4 sein, der gegen Jahresende sein Stoffverdeck lüftet. Ebenso wie der Honda NSX Roadster. Apropos Stoffverdeck: Nach dem Metall-Klappdach-Boom kommen zunehmend wieder die Stoffkapuzen in Mode.

Das Ranking der beliebtesten Sonnenstudios führt der Fiat 500 mit dem großen Faltschiebedach an. Unverändert ein Hit: der Mazda MX-5, der weltweit meistverkaufte Roadster. Im Herbst frischen die Japaner ihr Kultmobil mit einer 184-PS-Maschine auf.

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