Zwei Dinge gibt es, die waren bei der zweiten Generation des Audi A1 so vorhersehbar wie Jogi Löws Aufstellung für das Eröffnungs-Match: Erstens, dass er deutlich wachsen wird, da er sich mit dem ebenfalls ziemlich in die Breite gegangenen neuen Polo die Plattform teilt. Und zweitens, dass er erst auf den zweiten Blick als neues Modell erkennbar ist. Jedenfalls: Das ist er also, der neue Kleine aus Niederbayern, den es voraussichtlich nur mehr als fünftürigen Sportback geben wird – übrigens genau so wie auch den Polo.

In der Länge ist der A1 um 56 Millimetern auf nunmehr 4,03 Meter deutlich gewachsen. Die Breite von 1,74 Metern sorgt für ordentlich Bewegungsfreiheit im Innenraum und die Höhe beträgt in der neuen Generation nur mehr 1,41 Meter. Mit der breiten Spur und den kürzeren Überhängen steht er satt auf der Straße. Der breite, tief platzierte Singleframe-Grill und die angedeuteten seitlichen Lufteinlässe werden ergänzt durch drei flache Schlitze unter der Kante der Motorhaube – eine Reminiszenz an den Sport Quattro, die Rallye-Ikone aus dem Jahr 1984.

Auch in der Seitenansicht findet man beim Sportback tatsächlich (wenn auch sehr dezent) optische Anleihen am Urquattro in Form der stark geneigten C-Säulen. Der in zwei dunklen Farben erhältliche Dachkontrastbogen lässt das ganze Auto noch flacher wirken. Das Gepäckraumvolumen ist um 65 Liter gewachsen: Im Normalzustand passen 335 Liter hinein, mit umgeklappter Fondlehne sind es sogar 1090 Liter. Mit 67 Zentimetern liegt die Ladekante zudem angenehm niedrig.

Zu Beginn stehen drei Benziner zur Verfügung: der 30 TFSI, ein Dreizylinder mit einem Liter Hubraum und 116 PS Leistung, der 150 PS starke 1,5-Liter-Vierzylinder mit Zylinderabschaltung als 35 TFSI sowie der 40 TFSI mit 200 PS und 320 Newtonmetern Drehmoment. Kurz darauf folgt als Basismotorisierung der 25 TFSI mit 95 PS. Turboaufladung, Direkteinspritzung und ein Partikelfilter sind Standard. Ja, und Diesel? Darauf spricht man in Ingolstadt dieser Tage besser niemanden an. Für alle Motorisierungen gibt es ein manuelles Schaltgetriebe oder das Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen.

Das Infotainmentsystem des neuen A1 umfasst ab Werk das MMI Radio, das über die Multifunktionstasten am Lenkrad und die Anzeige im volldigitalen Kombiinstrument bedient wird. In der höchsten Ausbaustufe bietet die „MMI Navigation plus“ einen 10,1 Zoll großen Touchscreen. Wie vom Smartphone gewohnt, erfolgen sämtliche Befehle per Touch-Eingabe. Die neueste Generation der Sprachbedienung verbessert den Dialog zwischen Fahrer und Auto weiter.

Bei den Fahrerassistenzsystemen ist der kleine Audi ein ganz Großer: Die serienmäßige Spurverlassungswarnung unterstützt den Fahrer ab 65 km/h das Auto im Fahrstreifen zu halten. Und „Pre Sense Front“ erkennt mittels Radarsensor kritische Situationen mit anderen Fahrzeugen, querenden Fußgängern oder Fahrradfahrern vor dem Auto – auch bei schlechten Sichtverhältnissen wie Nebel. Das System warnt den Fahrer daraufhin mit einem akustischen und optischen Signal. Gleichzeitig bereitet es eine mögliche Vollbremsung vor und leitet – falls erforderlich – eine automatisierte Notbremsung ein, um eine drohende Kollision zu vermeiden oder deren Schwere zu mindern.

Ebenfalls radarbasiert arbeitet der adaptive Geschwindigkeitsassistent. Er hält den A1 Sportback auf gewünschtem Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Ist die S tronic an Bord, deckt das System den Geschwindigkeitsbereich von 0 bis 200 km/h ab, mit dem Schaltgetriebe startet es bei 30 km/h.

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