Wer beim Thema erdgasbetriebene Autos - man spricht jetzt international von der CNG-Technologie - zu räuspern beginnt, wird bei genauerer Betrachtung der Fahrzeugdaten ganz sicher große Augen machen. Denn an diesen Tatsachen gibt es nichts zu rütteln: CNG-Autos (CNG steht für Compressed Natural Gas) sind äußerst wirtschaftlich und umweltfreundlich. Seat - die Spanier haben im VW-Konzern die Führerschaft beim Thema Erdgas übernommen - sieht im Vergleich zu Benzinern eine Reduktion der Spritkosten bis zu 50 Prozent, gegenüber dem Diesel soll man bis zu 30 Prozent billiger fahren.

Erdgas - nicht zu verwechseln mit Autogas (Flüssiggas) - verbrennt zudem deutlich sauberer. Der Rußpartikelausstoß wird gleich um 99 Prozent reduziert, der Stickoxide-Anteil um stolze 95 Prozent. Und die CO2-Emissionen verringern sich um beachtliche 25 Prozent.

Aber bevor was rauskommt, kommt was rein: der Treibstoff. „Wie sicher ist der Gastank?“, fragen viele Interessenten. „Absolut sicher“, sagen die Seat-Verantwortlichen. Im Tank herrscht maximal ein Druck von 200 Bar, er ist aber für mehr als das Doppelte konzipiert. In Extremsituationen werden zudem Sicherheitsventile aktiviert.

Und wie sieht es mit der Infrastruktur in Österreich aus? Es stehen 160 öffentliche Tankstellen mit CNG-Zapfsäulen (Tankzeit drei Minuten) parat. Es gibt auch bereits Navigationssysteme mit programmiertem CNG-Tankstellenverzeichnis oder Smartphone-Apps.

Und wenn der Gastank plötzlich leer ist, womöglich mitten in der Pampa? Die Fahrzeuge schalten dann automatisch auf Benzin um - ohne Stopp. Der Doppeltank ermöglicht zudem bei Seat-Modellen Reichweiten bis zu 1300 Kilometer.

Bei so vielen Vorteilen kosten CNG-Fahrzeuge in der Anschaffung deutlich mehr als herkömmliche Fahrzeuge? Nein. Auch der Wartungsaufwand hebt sich nicht ab. Nur der Gastank muss alle drei Jahre einem Dichtungstest unterzogen werden.

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