Egal, wie man zum Rolls-Royce Phantom steht: Der Markt ist da, der globale Käufer-Altersschnitt soll jünger sein als beim 7er BMW. In China drücken 30-Jährige den Schnitt. Aber ist der Phantom ein Auto oder eine Kunstfigur? Immerhin kann man heute Kunstwerke im Phantom-Innenraum verbauen lassen, während am Dachhimmel über 1300 kleine Sterne leuchten.

Die ersten Meter hinter dem Lenkrad, in Chauffeursposition: Der 572-PS-Biturbo-V12 schiebt mit 900 Newtonmetern Drehmoment (bei 1700 U/min!) den Phantom automatisch, genussvoll und unaufdringlich vorwärts. Gangwechsel sind kaum spürbar, wenige Geräusche dringen nach innen. Die Vierradlenkung hilft, die Traktion ist standesgemäß. Die Luftfedern können sich mithilfe von Kameras und Sensoren auf Fahrbahnbeschaffenheiten einstellen.

All diese Technik gibt es zwar auch in anderen Fahrzeugen. Aber dass man aus einem Trumm von einem 5,99 Meter langen Auto samt physiognomischer und gewichtsbedingter Nachteile doch noch einen Schwebebalken zaubert, ist eine Anerkennung wert. Selbst in den Reifen befindet sich eine spezielle Schaumstoffschicht, um die Abrollgeräusche wegzufiltern. Um den ganzen, teils aberwitzigen, Luxus zu genießen.

Der Phantom kostet netto 375.000 bis 450.000 Euro – damit bewegt man sich in Österreich inklusive Steuern und Abgaben etwas unterhalb oder etwas oberhalb der magischen 500.000-Euro-Grenze.

Letztlich ist es deshalb egal, ob man dann mit der Lenkung zurechtkommt oder nicht: Der Phantom ist Kunst, selbst von der Ingenieursseite her betrachtet. Wenn auch nur für die Galerie, sozusagen.

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