Fast beiläufig kam am Ende der Präsentation die Meldung, dass der neue Swift über keinen Dieselmotor mehr verfügen wird. Abgesehen davon, dass bei Kleinwagen ein Selbstzünder ohnehin keinen Sinn ergeben würde, ging auch überhaupt kein Raunen durch die Menge. Diesel? Wozu denn bitte? Die ab sofort erhältliche fünfte Generation ist nämlich dermaßen clever konstruiert, dass man mit den zwei verfügbaren Benzinern mehr als nur gut bedient ist. Und alles beginnt mit einer schlauen Grundkonstruktion.

Die komplett neu entwickelte Plattform ist dank großzügigen Einsatzes von hochfesten Stählen um stattliche 120 Kilogramm leichter als jene des Vorgängers. Die glatte und flache Bauweise bietet dem Fahrtwind zudem wenig Angriffsfläche am Unterboden, was dem Luftwiderstand gleichermaßen zu Gute kommt. Zudem legte der Kofferraum um 54 Liter zu, womit der nur mehr als Fünftürer erhältliche kleine Suzuki endlich den nötigen Platz bietet, um als vollwertiger Alltagsbegleiter durchzugehen.

Auch deswegen, da der Innenraum nun mit dem Touchscreen-Infotainmentsystem inklusive Navi aus dem Vitara alle Stückerln spielt. Sicher könnte man jetzt kleinlich sein und bemängeln, dass das verbaute Plastik nicht ganz so hochwertig aussieht wie bei manch europäischen Konkurrenten. Aber wenn man schon Grund zur Kritik sucht, dann sollte man bei den Sitzen anfangen, die zwar ordentlich groß dimensioniert, aber einfach zu straff gepolstert sind.

Was dafür umso mehr beeindruckt: Der Swift schrumpfte um 1,5 Zentimeter in der Länge und Höhe. Dafür legte er in der Breite um 4 zu, was für komplett neue Dimensionen sorgt und gleichzeitig den Eindruck erweckt, Generation 5 wäre kräftig gewachsen. Allem voran dank des nun breit ausgeführten Kühlergrills, der bewusst mit der bisherigen Designsprache bricht. Schließlich sah der Vorgänger dem Vorvorgänger fast zum verwechseln ähnlich, was manch Händler schlaflose Nächte bereitete.

Aber damit ist nun Schluss, genau so wie eben mit dem Diesel. Dank der neuen Motorengeneration, die wir bereits im Vitara und Ignis zu schätzen und lieben gelernt haben. Vor allem der dreizylindrige Einliter-Turbo gefällt mit seiner Laufruhe und dem guten Durchzug, was natürlich auch dem in Österreich serienmäßigen Mild-Hybrid-System geschuldet ist. Dessen 50 Extra-Newtonmeter Drehmoment schieben nämlich beim Losfahren kräftig an und übertauchen so erfolgreich das Turboloch.

Wer lieber entspannter unterwegs sein möchte, der greift zum Vierzylinder mit 1,2 Litern Hubraum ohne Aufladung. Auch dann, wenn er den Swift mit Allradantrieb haben möchte, der nur mit diesem Motor kombiniert werden kann. Kein unwichtiger Faktor übrigens: 40 Prozent aller in Österreich verkauften Swift verfügen schließlich über vier angetriebene Räder. Eine weit weniger wichtige Rolle spielte zwar der Swift Sport, doch auch der wird zum Jahreswechsel neu aufgelegt. Dieses mal mit dem 1400er-Turbo aus dem Vitara S mit strammen 140 PS.

Was aber für alle Versionen gilt, ist das entspannte Fahrgefühl: Nicht zu hart gefedert, liegt der Suzuki entspannt auf der Straße, lässt in Kurven nichts anbrennen, ohne aber jemals den Insassen mit unnötigen Stößen auf die Nerven zu gehen. Gleiches gilt für die Lenkung, die wie der Swift an sich nach alter japanischer Sitte fungiert: Exakt arbeitend, aber niemals aufdringlich oder unnötig direkt. Und da würde ein knatternder Diesel doch ohnehin nur stören, oder?