Ist der neue Smart fortwo jetzt schon ein richtiges Auto oder doch nicht? 2,69 Meter, die Grundidee, das Urmeter eines Autos zu machen, die hat man sich bei der Daimler-Tochter Smart bewahrt.

Aber rundherum und von der süßen Nase weg haben die Ingenieure ein echtes Auto gebaut, ohne Faxen und Firlefanz. Man spürt's schon auf den ersten Metern: Das Fahrwerk profitiert bei aller Härte von einer breiteren Spur und deutlich mehr Gesamtfederweg.

Der kleine fortwo steckt Unebenheiten lockerer weg, die holprige Nervosität des Vorgängers ist einem relativ ruhigen und stabilen Gesamtauftritt gewichen. Dass der fortwo straffer abgestimmt sein muss, ist aufgrund der Gegebenheiten (kurzer Radstand etc.) eine Notwendigkeit. Auch das Stabilitätsprogramm ist auf der Hut. Mit Sportpaketfahrwerk wird die kleine Kammer strenger und zehn Millimeter tiefergelegt.

Die Lenkung ist ein weiterer Pluspunkt. Und beim Wendekreis hat man das Gefühl, dass man sich um die eigene Achse dreht: nur 6,95 Meter - ein Erlebnis!

Die Heckmotoren setzen auf drei Zylinder, mit 60, 71 und 90 PS. Natürlich ist der stärkste jener, der am meisten Spaß macht. Wir können uns aber den 71-PS-Smart gut mit dem Doppelkupplungsgetriebe vorstellen, das 2015 kommt.

Ruckfrei automatisch schalten - eine weitere Neuheit, die fällig war. Die 60-PS-Variante kommt nur mit dem 5-Gangschaltgetriebe. Generell heißt es aber: Dreizylinder sind verbrauchsempfindlich, wenn man zu sehr aufs Gas steigt.

Beim Platzangebot wirken die zehn Zentimeter mehr Breite beim fortwo Wunder. Man muss jetzt keine Diät mehr machen, um einen längeren Stadtstau zu ertragen. Der neue Smart-Zweisitzer hat mehr Luft, der Kofferraum schafft bis zu 350 Liter.

Klar, dass Smart hip und farbig zu sein versucht: Das gelingt bei den Farbkombinationen oder im Detail (nett designter Temperaturregler, Armaturen, Drehzahlmesser), aber nicht durch das ganze Auto. Einige Elemente wirken zu billig. Für einen Zweisitzer, der so viel kostet wie so manch anderer Viersitzer der Konkurrenz, hätte man ein bisschen achtsamer sein müssen.

Bis aufs Letzte ausgereizt

Aber auch Smart macht wieder auf Viersitzer, der forfour ist der Bruder des Renault Twingo - und doch durch und durch auf Smart getrimmt. 3,50 Meter ist er lang, im Fond findet man (außer für die Füße unter dem Vordersitz) ausreichend Platz.

Auch beim Kofferraum staunt man: 730 bis 975 Liter Fassungsvermögen, das Konzept wurde bis aufs Letzte ausgereizt. Beim Komfort schlägt er den fortwo, der längere Radstand macht den Unterschied. Die Lenkung ist ebenso klasse in der Klasse - damit hat auch der Viersitzer eine Zukunft.