Und wieder eine Lektion in höherer Mathematik aus München: Modelle mit geraden Zahlen im Namen stehen bei BMW schon lange nicht mehr nur für Zweitürer. Vom 6er leiteten die Bayern bereits das Gran Coupé und vom X5 das Flachdach-SUV X6 ab. Nischen ohne große Konkurrenz, in denen sich jetzt auch die massentauglicher dimensionierte 4er-Baureihe breitmacht. Langer Rede kurzer Sinn: Auf Basis des soliden X3 kommt Mitte Juli der kesse X4.

Feine Materialien, fehlerfreie Ergonomie, tadellose Sitzposition - alles, was wir uns von einem BMW erwarten
Feine Materialien, fehlerfreie Ergonomie, tadellose Sitzposition - alles, was wir uns von einem BMW erwarten © BMW

Das Abspecken hat ihm gut getan: Vier Zentimeter niedriger, einen Hauch länger, dazu ein abfallendes Dach mit knackigem Hintern - der X4 wirkt fast schon grazil. Die Verwandtschaft mit dem 20 cm größeren X6 ist zwar unübersehbar, dessen optische Schwere hat der Frischling aber nicht als Mitgift bekommen. Natürlich gibt es für die Hinterbänkler etwas weniger Kopffreiheit als im X3, dafür wird der Fahrer fürstlich entlohnt: Es sitzt sich bequem, in coupéartiger Atmosphäre mit schießschartenartigen Scheiben, aber schön hoch oben.

Eine um nur vier Zentimeter niedrigere Dachlinie ergibt beim X4 einen wesentlich schöneren Hintern
Eine um nur vier Zentimeter niedrigere Dachlinie ergibt beim X4 einen wesentlich schöneren Hintern © BMW

Das Cockpit passt wie angegossen, die Aktivlenkung lässt den BMW wedeln wie ein junger Toni Sailer und das Fahrwerk ist so knackig wie ein frisch gepflückter Apfel: sehr belebend, aber mit Plombenzieher-Potenzial. Am meisten Spaß macht natürlich der 35i mit sechs Zylindern, Turbo und 306 PS. Seine mühelose Kraftentfaltung lässt den X4 um 500 Kilo leichter wirken. Der kussfrische Euro-6-Diesel mit 190 Pferden treibt die 1,7 Tonnen Lebendgewicht leise grummelnd, aber ausreichend flott voran, und sorgt auch beim Tanken für gute Laune. 4x4-Antrieb ist bei einem Auto mit diesem Namen natürlich serienmäßig.