Und wenn es nicht wahr ist, dann ist es zumindest gut erfunden: Auf dem Totenbett soll Alfredo Ferrari, den sein Vater „Commendatore“ Enzo stets nur Dino rief, 1956 Vittorio Jano die Eckdaten für einen V6 ins Ohr geflüstert haben.

Der Motorenkonstrukteur soll Dinos letzten Wunsch in ein Triebwerk gegossen haben, das sich in unterschiedlichen Rennklassen herumtrieb, dem aber für die Saison 1967 wegen eines neuen Reglements quasi ein Kolbenreiber drohte: Um dem Motor mit Ferrari den Weg in die Formel 2 zu eröffnen, mussten 500 Exemplare in straßenzugelassenen Fahrzeugen innerhalb von zwölf Monaten an den Mann gebracht werden. Stückzahlen, die für die Sportwagenschmiede aus Maranello unmöglich waren. Also sprang Konzernschwester Fiat ein und packte den V6 in Versionen mit 2 und 2,4 Litern Hubraum unter die Motorhauben von zwei ihrer schönsten Modelle überhaupt.

Pininfarina hüllte den Fiat Dino Spider in verführerische Kurven
Pininfarina hüllte den Fiat Dino Spider in verführerische Kurven © FIAT

Technisch gesehen Brüder, hatte das Duo mit dem Beinamen Dino äußerlich nur wenig Ähnlichkeit: Die mit sündhaften Rundungen versehene Karosserie des Spider stammte aus der Feder von Pininfarina, während die des Coupés auf dem Reißbrett von Bertone entstand. Auf den Markt kam der Dino Spider im Frühjahr 1966 zum 100. Geburtstags von Fiat-Firmengründer Giovanni Agnelli senior, im Jahr darauf das Coupé. Nicht schlecht, für zwei Notlösungen.

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