Er wurde vor den Augen der Welt geboren. Bei der Expo 1967 in Kanada stellte Bertone-Chefdesigner Marcello Gandini eine Fingerübung in die Auslage. Das Echo auf den Wagen war so groß, dass sich Alfa für eine Serienfertigung entschied und den Ort des Geschehens im Namen des Coupés festhielt: Montreal.

Der Italiener hatte einen verruchten Blick, den ihm die lamellenförmigen, teils die Scheinwerfer verdeckenden Blenden verpassten. Der Zweitürer übernahm die für einen Mittelmotor vorgesehenen seitlichen Lüftungsschlitze der Designstudie, war aber stets für einen Frontmotor ausgelegt. Und was für ein Motor. Zum ersten Mal trauten sich die Mannen aus Mailand über einen V8 in einem Serienauto drüber.

Mit Vollgas in die Ölkrise: Von 1970 bis 1977 wurden 3925 Montreal gebaut
Mit Vollgas in die Ölkrise: Von 1970 bis 1977 wurden 3925 Montreal gebaut © ALFA ROMEO

Das Triebwerk mit vier oben liegenden Nockenwellen und mechanischer Benzineinspritzung stammte aus dem Rennwagen Tipo 33. Für den zivilen Einsatz wurde sein Hubraum auf 2,6 Liter vergrößert, die PS um 30 Zähler auf 200 heruntergeschraubt. Und, was soll man sagen, der V8 soff - was die Stückzahlen des Montreal mit der Ölkrise 1973 eher so dahintröpfeln ließ.