1982, in seiner Gefängniszelle in Los Angeles, hätte sich John DeLorean wahrscheinlich auch eine Zeitmaschine gewünscht. Genau so eine, wie sie sein Auto ab 1985 in der Kinotrilogie "Zurück in die Zukunft" verkörpern sollte.

Er war der Strahlemann der Branche, stets perfekt gekleidet - angeblich ließ er sich sogar die Falten liften - und hatte sich mit 47 Jahren an die Spitze des größten Automobilbauers der Welt vorgearbeitet. Er hatte blendende Chancen, zum Präsident von General Motors aufzusteigen, doch dann bog der Selbstdarsteller falsch ab. 1972 feuerte ihn GM, er verzichtete auf ein Jahreseinkommen von 650.000 Dollar, um auf eigene Faust Autos zu bauen.

Der Anfang

Gewiefte Geschäftsleute vertrauten ihm dafür ihr Geld an und der leichtfertigen wie leichtgläubigen Labour-Regierung in London leierte DeLorean 138 Millionen Dollar für den Bau einer Sportwagenfabrik in der Arbeitslosenhochburg Nordirland heraus.

Und obwohl er selbst fast kein Geld mitbrachte, gehörten ihm 80 Prozent der Aktien. Der DMC-12, mit seiner glänzenden Karosse aus rostfreiem Stahl und den sich nach oben öffnenden Flügeltüren, sollte zum neuen Statussymbol der Reichen und Schönen werden. Und seinen Erfinder unsterblich machen.

DeLorean liebte den großen Auftritt
DeLorean liebte den großen Auftritt © DMC

Anfangs schien sein Plan aufzugehen: Um die ersten 1981 in die USA verschifften Wagen rissen sich die Käufer und zahlten Zusatzprämien. Aber der Hype verflog so schnell, wie er gekommen war. Die Firma stand bald vor dem Bankrott und der erfolgsverwöhnte Karrierist war zu allem bereit: "Ich habe noch nie versagt, und dabei soll es bleiben."

Die Rechnung für die kurzfristige Sanierung war hoch: Am 19. Oktober 1982 wurde der Unternehmer mit österreichischen Wurzeln vom FBI wegen Drogenhandels verhaftet.

Der Abgang

Ein Informant der US-Drogenbekämpfungsbehörde hatte DeLorean in einen fiktiven Deal verwickelt, dem zu allem bereiten Geschäftsmann damit die Rettung seines insolventen Unternehmens in Aussicht gestellt. Zwar wurde DeLorean freigesprochen, musste aber in der Folge Privatinsolvenz anmelden. Sein Traum war ausgeträumt.