Seit über 90 Jahren ist der Zweizylinder-Boxermotor für die Motorräder aus München das, was der Sechszylinder-Reihenmotor bis vor nicht allzu langer Zeit für die Autos von BMW war: Ein Bestandteil der technischen wie optischen Identität der Marke. Aber auch auf zwei Rädern hält die Elektrifizierung zunehmend Einzug – wie die Bayern mit dem Showbike Vision DC Roadster eindrucksvoll demonstrieren.

Bei einem Motorrad ist das Triebwerk der Kern, ein tragendes Funktionselement. An die Architektur stellen elektrische Komponenten – vor allem der Akku – ganz andere Anforderungen. Beim Prototypen des Naked Bikes haben die Ingenieure von BMW daher versucht, das Aussehen eines Boxers zu erhalten und mit neuer Funktion zu füllen.

An die Stelle des bisherigen Motors tritt der Energiespeicher, dessen Temperatur seitlich zwei Elemente mit Kühlrippen und integrierten Ventilatoren regulieren. Beim Starten des E-Motors fahren diese Kühlelemente seitlich leicht aus und zeigen die Fahrbereitschaft an.

Der zylinderförmige E-Antrieb findet unter dem Akku Platz und ist direkt mit dem Kardan verbunden. Wo sonst der Tank sitzt, spannt sich eine Gitterrahmenstruktur über den Fahrzeugkörper, in die im weiteren Verlauf der Sitz integriert ist. Hightech-Materialien wie Carbon und Aluminium reduzieren das Gesamtgewicht des Rahmens.

Mit der freiliegenden Kardanwelle und der Duolever-Gabel werden zwei typische Elemente besonders markant in Szene gesetzt. Der Scheinwerfer zeigt das LED-Tagfahrlicht in Form von einer flachen U-Form. Darüber sorgen zwei LED-Linsen pro Seite für Abblend- und Fernlicht. Die Heckleuchte besteht aus zwei C-förmigen LED-Elementen, die in den Aluminium-Heckträger integriert sind.

An den Flanken der exklusiv von Metzeler für das Showbike gefertigten Reifen sind je fünf, etwa briefmarkengroße fluoreszierende Elemente integriert: Stehend wie fahrend erzeugen die Leuchtelemente einen grafischen Effekt und sorgen bei Dunkelheit für mehr Sichtbarkeit von der Seite.

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