Von Jänner bis Ende November 2019 sind 15 Kinder auf Österreichs Straßen getötet worden, davon waren sieben als Fußgänger unterwegs. „Damit sind im heurigen Jahr bereits mehr Kinder bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen, als in den letzten beiden Jahren zusammen“, erklärt Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im Kuratoriums für Verkehrssicherheit.

Dabei haben Kinder im Straßenverkehr immer und überall Vorrang: Für sie gilt nämlich der sogenannte „unsichtbare Schutzweg“. Ganz egal, ob sie die Straße an einem Zebrastreifen oder sonst wo queren wollen. Unabhängig davon, ob sie alleine, in der Gruppe oder mit einem Erwachsenen unterwegs sind.

Was wir alle in der Fahrschule gelernt haben, ist bei vielen Autofahrern jedoch in Vergessenheit geraten: „Im Zuge einer unserer Erhebungen hat sich gezeigt, dass rund ein Drittel der Befragten sich nicht darüber im Klaren ist, dass Kindern das Queren von Straßen immer sicher und ungehindert ermöglicht werden muss. Sind Kinder in Begleitung Erwachsener unterwegs, wissen sogar nur 11 Prozent der Befragten, dass auch in diesem Fall das Kind stets Vorrang hat“, so Robatsch.

„Was unsere Messungen zeigen ist, dass für mindestens 100.000 Kinder täglich vor dem Schutzweg nicht angehalten wird“, sagt Robatsch. Zudem kommt es rechnerisch in 19.000 Fällen täglich zu einer Konfliktsituation – also dass ein Kind auf die Seite springen oder ausweichen muss.

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