In Albanien ist der private Autobesitz erst seit 1991 erlaubt. Das merkt man. Für die Existenz von Verkehrsregeln findet man keinen schlagkräftigen Beweis. Und aus Sicherheitsgründen sollte man auch nicht danach suchen. Insofern sind wir nicht unglücklich, der Blechlawine der Hauptstadt die Heckklappe zu zeigen. Nach dem Abenteuerlichen beginnt jetzt das Abenteuer.

In knapp vier Stunden könnten wir mit dem Skoda Karoq in Saranda tief im Süden des Balkanlandes sein. An den weiß besandeten Stränden der albanischen Riviera die Zehen in das Ionische Meer halten. Aber das kann jeder. Und wozu ist der Tscheche ausgebildeter Pfadfinder?

Mit dem Scout halten wir uns an Sand-, Staub- und Schotterpisten. Die Wege, die andere nicht einmal gehen. Da streiken selbst die Packesel der spärlichen Bewohner des Hinterlandes, denen wir auf den einsamen Hügelketten als einzigem Gegenverkehr begegnen. Der Karoq ist da wesentlich kooperativer. In Wahrheit ein perfekter Reisebegleiter. Tiefenentspannt (Allrad). Souverän (190 PS). Und sogar auf den schlechtesten Wegen noch bemüht, die Bandscheiben seiner Beifahrer zu schonen (Dank an den Erfinder des Komfort-Modus).

So geht es vorbei am 80 Meter hohen Staudamm Banja, dem 2415 Meter hohen Berg Tomorr, dem Osum-Canyon und dem Nationalpark Hotova-Dangell. Vorbei an einigen der rund 700.000 Bunker, die Diktator Enver Hoxha im Zuge seiner Politik der Abschottung über das ganze Land verteilen ließ. Ein diametraler Gegensatz zum herzlichen Wesen der Menschen hier. Selbst wenn man plötzlich bis zu den Radkästen in seiner Ziegenherde steht, winkt der Hirte freundlich und hält den Daumen nach oben.

Der Kommunismus zerbrach 1990, die Betonschwammerln sind geblieben. Einer liegt in der Nähe der Burg Lëkurësi über der Hafenstadt Saranda. Hier lacht uns das Ziel der Reise schon an - die griechische Insel Korfu. Fahrer und Karoq besteigen die Fähre. Schwimmen, das kann selbst er nicht.

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