Die SUVierung unserer Gesellschaft ist nicht mehr aufzuhalten. Aber das Ganze der Autobranche vorzuwerfen greift zu kurz. Viele leisten sich einen SUV, weil sie höher sitzen wollen, mehr sehen, sich sicherer fühlen, das ganze Fahrzeugkonzept ein wenig praktischer daherkommt. Wenn ich aber höre, dass man SUV-Steuern einheben will, fehlt mir das Verständnis – denn ein Klein-SUV wie der T-Cross ist kein 5-Meter-plus-Auto, sondern eine schlaue Antwort auf die Bedürfnisse der Menschen. Und die Umweltverträglichkeit kann man an den Verbrauchswerten ablesen.

Der T-Cross ist so etwas wie ein kleiner Eisbrecher, wenn es um die unterkühlte Stimmung gegenüber SUV geht. 4,11 Meter ist er lang, und damit, wie meine Kollegen von der Mobilitätsredaktion sagen, sozial verträglich.

Trotzdem ist er im Vergleich zu anderen Autos in dieser Größenordnung ein Raum-Riese: Im Fond könnte ich sogar mit meinen 1,96 Meter Größe hinter einem Fahrer in Röhrl-Dimension sehr, sehr gut sitzen (feine Kniefreiheit!) – und das, obwohl der T-Cross nur rund fünf Zentimeter länger als ein Polo ist. Der Radstand des T-Cross wurde wie beim Polo bis zum Anschlag gestreckt, die Rücksitzbank ist um 14 cm verschiebbar (Kofferraum/Basis wackere 385 Liter).

Der 115-PS-Drei-Zylinder schnurrlt, solange man keine Leistung abruft, dann klingt er ein wenig wie ein Sechszylinder auf Speed. Die Sieben-Gang-Doppelkupplung liefert die erwartete gute Performance, die Lenkung gibt einem ein gutes Gefühl, da steckt die Volkswagen-Expertise drin. Beim Fahrwerk ist der T-Cross etwas härter als erwartet ausgelegt, die kurzen Wellen spürt man schon – sonst ist’s Klasse.

Bei der Materialauswahl für das Interieur würde ich sagen: Schlicht bis ordentlich, da steckt wohl ein gewisser Spargedanke dahinter. Volkswagen gibt die junge, freche Linie, das mag eine Erklärung sein.

Trotzdem: Das VW-Einstiegsmodell in die SUV-Welt hat das gewisse Etwas, in mehrfacher Ausführung. Praktisch, erstaunlich viel Platz, gute wie schlaue Lösungen (verschiebbare Rücksitzbank etc.). So verliert die zuletzt oft angeprangerte SUVierung der Gesellschaft ihren Schrecken.

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