Reihenweise streikende Autobatterien – das ist ein Phänomen, das wir eigentlich mit der Winterzeit in Verbindung bringen. Aber in Wirklichkeit leiden die Akkus wesentlich mehr unter der Hitze des Sommers als unter Minusgraden. Wenn die Temperaturen steigen, beginnt ihr Ladezustand zu fallen. Denn: Umso wärmer es ist, desto schneller läuft in einer Batterie die elektrochemische Reaktion ab, wodurch das natürliche Phänomen der Selbstentladung beschleunigt wird. Als Faustregel gilt: Mit jedem Temperaturanstieg um 10 Grad Celsius kommt es zu einer Verdopplung der Selbstentladungsrate.

„Wenn ein Auto der Sonne ausgesetzt ist, schafft das ungünstige Bedingungen für eine Batterie. Beträgt die Außentemperatur 30 Grad Celsius ist die Temperatur unter der Motorhaube deutlich höher“, erklärt Guido Scanagatta vom Akkuhersteller Exide. „An besonders heißen Tagen entleert sich die Batterie viel schneller als unter allen anderen Bedingungen.“ Werden Autos täglich gefahren, wirkt das dem Effekt der Selbstentladung entgegen. „Wird ein Auto jedoch seltener benutzt, nimmt der Ladezustand kontinuierlich ab.“

Das Sommerwetter beschleunigt zudem noch eine weitere chemische Rektionen, die sogenannte Gitterkorrosion. Dadurch verringert sich allmählich das leitfähige Material der Batterie, gleichzeitig erhöht sich der Innenwiderstand und die Startleistung verringert sich schrittweise. „Dies ist besonders bei Batterien der Fall, die immer wieder hohe Temperaturen erreichen. Wurde die Akkukapazität einmal durch Hitze verursachte Tiefentladung beeinträchtigt, lässt diese sich nicht mehr wiederherstellen”, sagt Scanagatta.

Weil die Selbstentladung und Gitterkorrosion kontinuierlich vor sich gehen, treten die Folgen oft erst mit dem ersten Kälteeinbruch im Herbst oder Winter zu Tage, wenn der Motor mehr Energie zum Starten benötigt.

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