Das Areal befindet sich eine halbe Autostunde von der Grenze zu Österreich entfernt – und ist riesig: Nahe dem westungarischen Zalaegerszeg entsteht auf einer Fläche von 265 Hektar eine Teststrecke für autonom fahrende Autos (ZalaZONE), wie es sie weltweit in ähnlicher Form nur beim US-Hersteller Ford in Detroit gibt.

Hinter dem spektakulären Projekt steht ein Konsortium mit Förderung der ungarischen Regierung und einem Budget von 140 Millionen Euro. Als Partner ist aber auch das offizielle Österreich mit an Bord. So werden am kommenden Montag vor Ort die beiden Minister für Verkehr, Innovation und Technologie eine Kooperation für Forschung und Entwicklung beschließen. Zugleich wird die erste Baustufe abgeschlossen. Neben zahlreichen ungarischen Start-ups ist auch der Grazer Weltkonzern AVL dabei, der seit Jahren führend an Roboterautos forscht und sie längst im Straßenverkehr testet.

Ein Herzstück des Projekts ist das Smart-City-Areal mit Echtverkehrssimulation. In der Geisterstadt wird es ganze Straßenzüge, Kreuzungen, Kreisverkehre, Ampeln und Busspuren geben, aber auch Gebäudefassaden, Garagen und Rampen. Geschaffen wird außerdem eine Business Zone mit Konferenzzentrum und Technologie-Park.

Laut den Ungarn soll die ZalaZONE die Keimzelle für automatisierte Mobilität in Europa werden. Im Rahmen von Road Shows in München und Berlin präsentierten sich die Betreiber mit ihren Partnern bereits vor Experten von Audi, Daimler oder Bosch. Die deutschen Autobauer stehen am Speisezettel ganz oben. In Ungarn mit Produktionen tätig sind schon Audi (Györ) und Mercedes (Kecskemet). BMW folgt, investiert eine Milliarde Euro und lässt in Debrecen fertigen.

Das Gelände soll bis 2022 stufenweise in Betrieb genommen werden und komplett mit 5G-Mobilfunktechnik ausgestattet sein. Schon für 2019 sind erste Tests in Planung.

Mehr zum Thema