Wer 16 Jahre alt ist und ohne Öffis oder Elterntaxis mobil sein möchte, ist – je nach Führerscheinklasse – meist mit einem Moped (bis 50 ccm) oder Motorrad (bis 125 ccm) unterwegs. Für Herbst und Winter sind die Zweiräder eher ungeeignet – es gibt jedoch Alternativen. "Leichte, vierrädrige Kfz, im Volksmund oft 'Mopedauto' genannt, dürfen mit der Führerscheinklasse AM bewegt werden. Hat man den Führerschein A1, darf man zusätzlich dreirädrige Kfz mit bis zu 15 KW Leistung fahren", erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Der Mobilitätsclub hat drei Fahrzeuge getestet, die für Lenker ab 16 in Frage kommen – das nötige Kleingeld vorausgesetzt, denn günstig ist keines davon.

Renault Twizy 45: Eine vierrädrige Mischung aus Roller und Pkw, die sich mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h besonders für den Einsatz in der Stadt eignet. Angetrieben wird der Zweisitzer von einem Elektromotor. "Der Twizy verfügt über gute Fahreigenschaften. Man muss allerdings Abstriche beim Komfort und der Alltagstauglichkeit machen – so werden Türen beispielsweise nur gegen Aufpreis eingebaut und ein Kofferraum ist nicht vorhanden", fasst Kerbl zusammen. Immerhin ist der Twizy mit einem Grundpreis von knapp 7000 Euro mit Abstand das günstigste Fahrzeug im Test.

Aixam City Diesel: Ein typischer Vertreter der "Mopedautos", der bisher meist von der älteren Generation genutzt wird. "Die Abmessungen des Aixam sind kompakt, die Übersicht für den Fahrer ist gut, und, nicht zu unterschätzen: Der Kofferraum ist verhältnismäßig groß", sagt der ÖAMTC-Experte. Negativ fallen hingegen die mäßige Materialqualität und der laute und stark vibrierende Dieselmotor auf. Außerdem ist das Fahrverhalten träge und das Sicherheitsniveau im Vergleich zu einem normalen Pkw gering. "Fast 11.000 Euro kostet der Aixam. Dieser Preis entspricht einem Kleinstwagen, der wesentlich sicherer und komfortabler ist", kritisiert Kerbl.

Ellenator: Ein Kleinwagen, im Test ein Fiat 500, wird so umgebaut, dass die Hinterräder mittig unter dem Kofferraum sitzen. "Durch den geringen hinteren Radabstand gilt der Ellenator rechtlich als dreirädriges Kfz. Damit er mit der Führerscheinklasse A1 gefahren werden darf, wird außerdem der Motor auf 15 KW gedrosselt", erklärt der ÖAMTC-Techniker. Der Ellenator hat vier Sitze und ist so sicher und komfortabel wie ein moderner Kleinwagen. Höchstgeschwindigkeit: 91 km/h. Nachteil ist die durch die Hinterradkonstruktion deutlich schlechtere Fahrstabilität, die schon bei mittleren Geschwindigkeiten bei einem abrupten Manöver zum Kippen führen kann. Außerdem kann die Zuladung von maximal 265 Kilogramm bei vier Insassen rasch überschritten sein. Kostenpunkt für die Fiat 500-Variante: Über 18.000 Euro (davon rund 5600 Euro für den Umbau). Der Ellenator ist also das mit Abstand teuerste Fahrzeug im Test, bietet aber trotz Kippgefahr das höchste Sicherheits- und Komfortniveau. Der Umbau kann derzeit nur bei einem Unternehmen in Deutschland durchgeführt werden.

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