Es gibt eine Wartebank, einen Fahrplan und natürlich auch das Verkehrszeichen, das die Bushaltestelle ausweist. Was dort allerdings nie hält ist ein Bus. Wozu also diese Attrappe? Diese Scheinhaltestelle dienen als Erinnerungspunkte für Demenzkranke. Dass die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) diese Haltestelle ausgerechnet vor  dem Walter-Cordes-Wohnstift, einem Seniorenheim errichtet hat, ist also kein Zufall.

"Menschen mit Demenz oder Alzheimer haben kaum noch ein Kurzzeitgedächtnis und leben mit zunehmendem Erkrankungsgrad mehr und mehr in der Vergangenheit", erklärt Wolfgang Heling, Leiter dieser Einrichtung. Sie sehnen sich in die längst vergangene Zeit und in ihre alte Umgebung zurück, weshalb sie meist sehr unruhig sind und weg wollen.

Oft reichen zwei Minuten

Hier leistet die Schein-Bushaltestelle wertvolle Dienste. Im festen Glauben an die Möglichkeit der Heimfahrt, warten die Bewohner dort auf den nächsten Bus. Manchmal reichen schon zwei Minuten des Wartens und der Bewohner hat vergessen, warum er an Ort und Stelle ist. Dann geht er wieder zurück in die Einrichtung. 

Die Idee, eine solche Haltestelle für Demenzkranke zu errichten, hatten die Mitarbeiter des Walter-Cordes Wohnstiftes. Die DVG hat den Vorschlag sofort aufgegriffen. „Wir finden die Idee toll und haben uns daher kurzerhand entschlossen, das Wohnstift zu unterstützen“, sagt Matthias Brockmann, Teamleiter im Bereich Haltestellen bei der DVG.