Schreckmomente durch tierische Begegnungen im Straßenverkehr sind nicht selten. So geht man damit um. "Wenn man sich erschreckt, setzt das bewusste Handeln kurzzeitig aus – beim Autofahren kann das zu gefährlichen Situationen führen", sagt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. "Entsprechend wichtig ist es, dennoch verhältnismäßig zu reagieren, einen möglichst kühlen Kopf zu bewahren, zu versuchen, sein Handeln rasch unter Kontrolle zu bekommen und ein plötzliches Abbremsen oder Verreißen zu vermeiden."

Faktoren, die zum Erschrecken führen, gibt es für Fahrzeuglenker immer wieder: Unerwünschte Mitfahrer wie zugeflogene Bienen oder verirrte Wespen und Spinnen, aber auch größere Tiere, die plötzlich auf die Fahrbahn laufen. Und auch der mitgeführte Hund kann aufgeschreckt reagieren und dadurch den Lenker von der Fahraufgabe ablenken. "Bei unerwarteten Ereignissen, die einen intensiven Reiz auslösen, antwortet der Körper blitzschnell. Stresshormone werden sofort ausgeschüttet, Muskelspannung und Herzfrequenz nehmen zu, um uns im Optimalfall rasch reagieren zu lassen. Das Herz schlägt sprichwörtlich 'bis zum Hals'", erklärt die ÖAMTC-Expertin.

Wie viele Unfälle passieren, weil sich ein Fahrzeuglenker erschreckt hat, ist nicht statistisch erfasst. Man kann aber davon ausgehen, dass ein z.B. Teil der rund 300 Unfälle mit Personenschaden pro Jahr, ausgelöst durch Wildtiere, passiert, weil der Lenker sein Fahrzeug verreißt oder "starr vor Schreck" nicht richtig reagiert.

Doch was, wenn man sich aufgrund eines Insekts an Bord so sehr erschreckt, dass es tatsächlich zu einem Unfall kommt? Die ÖAMTC-Expertin erklärt: "Für Schäden an anderen Autos springt die Kfz-Haftpflichtversicherung ein. Beim eigenen Auto braucht es eine Kasko-Versicherung, die eventuell auch prüft, ob der Fahrer grob fahrlässig gehandelt hat. Ist das der Fall, bleibt man unter Umständen auf einem Teil des Schadens sitzen."

Mehr zum Thema