Es ist schon eine Weile her, dass ich ob potentieller Schwächen eines Autos so ratlos war wie beim Audi Q5. Bei seinem größeren Bruder wäre mir auf Anhieb die Größe eingefallen, mit all den Konsequenzen, selbst wenn der Q7 ein gelungenes Auto ist.

Schweres Kaliber. Aber beim Q5? Ja, er ist schon größer geworden als erwartet. Und das kleine Audi-SUV ist schwerer, als ich dachte. Aber kaum orte ich Schwächen, kontert das Fahrerlebnis samt objektivierbarer Daten: Der Q5 bietet mehr Kofferraum als die Konkurrenz (540 Liter Basis), weil er länger und breiter ist. Und der Fahrphysik tut's gut, dass er niedriger als die Konkurrenz geworden ist.

Verbrauch noch akzeptabel. Man erkennt: Die Audi-Ingenieure haben jede sich bietende Angriffsfläche konterkariert. Sie haben es sogar geschafft, dass sich das Gewicht nicht dramatisch auf den Verbrauch niederschlägt. Wir fuhren das Fast-Zweitonnen-Auto mit 8,5 bis 9,4 l Durchschnittsverbrauch, und das auf Schnee, Matsch und Eiseskälte, bei Vollausnutzung seiner Heizkraft - was ja auch den Verbrauch noch zusätzlich steigert.

Der perfekte Grenzgänger. Aber nicht nur den Verbrauch hat man in den Griff bekommen - der Q5 ist ein Grenzgänger, vielleicht der beste Kompakt-SUV, das ich bisher gefahren bin. Es ist die Kombination von gerade noch erträglicher Größe, einem phantastischen 3-l-Dieselmotor und einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das die Kraft und das Drehmoment des Motors perfekt aufteilt.

Auslegungssache. Selbst in den unterschiedlichen Abstimmungen ("comfort", "dynamic"), die man wählen kann, spürt man klar die Unterschiede in der Auslegung. "Comfort" passt für mich persönlich am besten zum Auto. Faszinierend bleibt, wie man ein Auto in der Gewichtsklasse bei Vollbremsungen in der Kurve in die Knie zwingt und wie sanft die Elektronik unterstützend eingreift, damit man nicht aus der Kurve geworfen wird.