180 PS, 165 Kilo, 40.995 Euro und die erste Traktionskontrolle am Serienbike: Zu verdanken haben wir dieses Übergerät dem neuen Reglement der Superbike-WM; es fordert, dass die Werksrenner wieder näher an die käuflichen Modelle rücken müssen. Ducati hat den Spieß umgedreht: Das Straßenmodell rückt näher zum Werksrenner.

Vom Feinsten. So bietet ein völlig neuer Motor das Beste, das heute denkbar ist: Titan-Ventile und Titan-Pleuel etwa. Letztere sind ein Gruß aus Österreich, sie werden bei Pankl gefertigt. Auch der Auspuff kommt mit Titan, und an der Verkleidung wurden großzügig Karbon-Teile verteilt. Nur 165 Kilo wiegt das Ergebnis trocken, und stellt man dazu die Motorleistung von 180 PS und das irre Drehmoment von 134 Newtonmetern in Relation, dann bleibt es nicht lang trocken: Da werden Augen feucht und Hände nass.

Unglaublicher Punch. Die erste Ausfahrt auf der Rennstrecke übertrifft dann noch die ohnehin hohen Erwartungen. Der Punch der Ducati ist allen - natürlich deutlich günstigeren - Japanern weit überlegen, das mit hochwertigsten Komponenten bestückte Fahrwerk sorgt für klassenbeste Stabilität und Transparenz. Mit dem dumpfen Grollen ist der Antritt selbst für hartgesottene Racer ein Aha-Erlebnis, man kann praktisch aus der Verpackungskiste heraus neue persönliche Rundenrekorde erzielen.

Kraft braucht Kontrolle. Da die 1098 R wohl vornehmlich auf Rennstrecken bewegt werden wird, ist ein zusätzliches Racing-Kit im Kaufpreis serienmäßig enthalten. Neben dem offenen Auspuff und einem Motorsteuergerät, das die Leistung auf 186 PS pusht, ist darin ein weiteres Highlight enthalten: Jene Traktionskontrolle, mit der Casey Stoner 2007 für Furore gesorgt hat und letztlich souverän MotoGP-Weltmeister geworden ist. Sie ist derzeit ausschließlich für den Einsatz abseits öffentlicher Straßen ausgelegt, vermindert ein Durchdrehen des Hinterrads und damit weitere unangenehme wie gefährliche Folgen, etwa so genannte Highsider.

Den genauen Wirkungsgrad der Traktionskontrolle kann der Pilot in nicht weniger als acht Stufen dem eigenen Können präzise anpassen - besser geht's einfach nicht.