Sie sind seit einigen Wochen an der Asfinag-Spitze. Die Ablöse des alten Vorstandes hatte - Stichwort Abfertigungen - für Wirbel gesorgt. Hat das dem Image der Asfinag geschadet?
ALOIS SCHEDL: Wenn man als Firma so im Gespräch ist, ist das nie gut. Es hat für einige Verunsicherung unter den Mitarbeitern gesorgt.

Wie sehen Sie die Leistung Ihrer Vorgänger?
SCHEDL: Es ist nicht unsere Aufgabe, das zu kommentieren. Franz Lückler und ich waren lange Kollegen, ich will nicht meine eigene Arbeit beurteilen. KLAUS SCHIERHACKL: Die Entscheidung, dass der alte Vorstand abgelöst wird, haben nicht wir getroffen.

Verkehrsminister Werner Faymann erklärte, eine Umstrukturierung des Unternehmens wäre mit dem alten Vorstand nicht möglich gewesen.
SCHEDL: Wir wollen den Bau bündeln, um effizienter zu werden, wir werden Betrieb, Service und Maut auf der Führungsebene zusammenfassen. Ob andere diese Umstrukturierung gemacht hätten, will ich dahingestellt lassen. Derzeit ist der Betrieb zerteilt, er soll aber gestärkt werden.

Welche Verträge haben Sie als neue Chefs? Sind da auch so hohe Abfertigungen vorgesehen?
SCHEDL: Aus den Verträgen unserer Vorgänger wurden die Konsequenzen gezogen. Wir haben Musterverträge nach Regeln, die für staatsnahe Betriebe gelten. Es gibt keine eigene Abfertigungsregelung. Da gilt für uns das Angestelltengesetz.
SCHIERHACKL: Unsere Verträge sind ziemlich langweilig.

Die Asfinag finanziert sich durch Mautgebühren. Verraten Sie uns, wie viel sie verdienen?
SCHIERHACKL: Angeblich so viel wie die alten Vorstände.

Wie viel ist das?
SCHEDL: Keine Zahlen, bitte.

Die Vignetten werden im neuen Jahr teurer, ein Jahrespickerl für Pkw kostet dann inflationsbedingt um 1,20 Euro mehr. Früher hatte die Asfinag doch immer einen viel höheren Vignettentarif gefordert. Sind Sie mit dieser Erhöhung jetzt zufrieden?
SCHEDL: Die letzte Erhöhung bei der Lkw-Maut lag weit über der Inflation. Wir haben mit der Regierung ein Sechs-Jahres-Programm vereinbart, darin sind Mauteinnahmen, Investitionen und die Entwicklung des Schuldenstandes enthalten. Wir können nicht etwas tun, was die Regierung nicht will.