Schschsch - Tok!" Ein Verbrennungsvorgang. "Schsch - Tok!" Ansaugen und Knall. "Sch-Tok!" Es wird schon rund. "Sch-Tok!" Noch runder. "Schtok." - "Tok. Tok." - "Toktoktoktok".

Urlaute. Das sind die Urlaute der bäuerlichen Motorisierung in Österreich. Sie ertönen aus der Tiefe einer runden Motorhaube, wo ein Zweizylinder-Diesel mit 26 PS klopfend und vibrierend, aber unverwüstlich seine Arbeit verrichtet: Toktoktok. Bei diesem Geräusch laufen die Menschen im oststeirischen Hügelland aufgeregt auf die staubigen Straßen. Es ist Frühjahr 1952. Der Bauer Michael Neumeister hat soeben so ein Teufelszeug gekauft und fährt damit auf seinen Hof in Allerheiligen am Waasen. Bei den Nachbarn erntet er Kopfschütteln und Anfeindungen.

Steyr 180. Das Streitobjekt heißt Steyr 180, er wird seit 1947 gebaut. Genau 60 Jahre ist das jetzt her. Damals startete Steyr-Daimler-Puch in St. Valentin an der Grenze zwischen Nieder- und Oberösterreich die Serienproduktion von Traktoren. Mehr als eine halbe Million verließen seither die Fließbänder. Die Traktorensparte von Steyr ist mittlerweile Teil des US-Konzernes Case & New Holland. Die Leistung der heutigen Traktoren reicht von 80 bis 309 PS.

Mehr Arbeit, keine Knechte. Die modernen Agrarmaschinen setzen das fort, was die ersten Steyr-Traktoren in Angriff nahmen: die Mechanisierung der österreichischen Landwirtschaft. Was das heißt, kann der 81-jährige Michael Neumeister schildern. Damals, als er den Steyr 180 kaufte, gab es fünf Knechte auf dem Hof und vier Rösser, die für die Arbeit unverzichtbar waren. Als dann die Kinder mithelfen konnten, haben Neumeister und seine Frau Stefanie mit den PS des Traktors, den zugehörigen Geräten und anderen motorischen Hilfen die Arbeit allein schaffen können. Die Mechanisierung der Landwirtschaft hat die Arbeitsplätze der Knechte und Mägde gekostet, für die Bauern ist es mehr und mehr Arbeit geworden.