Ich erneuere ein Bekenntnis: Ich mag Audi. Ich habe der Marke mit den vier Ringen schließlich die turbulentesten und erfolgreichsten Jahre meiner Rennfahrer-Karriere zu verdanken, aber auch die nachhaltigsten. Noch heute werde ich stets mit Audi in Verbindung gebracht. Tatsächlich stand ich in jener Zeit im Sold der Ingolstädter, in der das Fundament für den aktuellen Erfolg geschaffen wurde. Der Siegeszug des Quattro war sicher der größte Imageschub und die Strahlkraft der Botschaft - Vorsprung durch Technik - hält unvermindert an.

Höhenflug

Was Audi seit Jahren auf die Straße bringt, sitzt stets wie ein Maßanzug, weckt Begehrlichkeit und trifft - unterstützt von wirklich genialer Werbung - den Zeitgeist. Audi ist Avantgarde und wenn man heute in Ingolstadt das Ziel formuliert, in fünf Jahren der erfolgreichste Premium-Hersteller der Welt zu sein, dann zweifle ich keine Sekunde daran, dass es so kommen wird.

Der A4 ist ein wunderbares Beispiel dafür, was Audi ausmacht. Er ist ein Bestseller, vor allem in Österreich, wobei freilich die Mehrheit zum Avant greift, den auch ich - als sport-orientierter Zeitgenosse - den Vorzug geben würde. Es ist der feine Mix aus Eleganz, Dynamik und Nutzwert, der den schicken Hinterlader über den Mitbewerb hebt und ihn unterscheidet. Dass Audi auch bei seinem Mittelklasse-Edelkombi ein formschöner Heck-Abgang mit flacher D-Säule wichtiger ist als eine Ladeliter-Bestmarke, muss nicht extra erwähnt werden. Kunden, die bei Kombis Quadermaß-Qualitäten einfordern, sind beim A4 freilich an der falschen Adresse. Wenngleich sich der Audi mit einem Volumen zwischen 490 und 1430 Liter nicht zu verstecken braucht und mit vielen klugen Details punktet, die von der vollautomatischen Heckklappe über das seperate Trenn-Netz bis zum praktischen Wendeboden reichen.

Im Dauertest

Der Audi A4 Avant 2,0 TDI quattro, der seit nunmehr elf Monaten unter Beobachtung meiner Kollegen von "Auto & Mobil" im Dauertest läuft, ist ein zündfähiges Gemisch aus reichlich Fahrspaß, Nutzwert und vertretbarem Verbrauch, weil sich der souveräne Zweiliter-TDI unter sieben Liter Diesel im Schnitt bewegen lässt. Die 170-PS-Maschine ist in Verbindung mit dem quattro-Antrieb eine Top-Wahl, persönlich würde ich gerade beim Avant nicht auf Allrad verzichten wollen.

Meine Kommentare nach dem Test deckten sich grundsätzlich mit dem Befund der Redaktion, wo man bereits das herannahende Ende des Dauerlaufs beklagt: Die Zielflagge vor Augen, lief der Audi A4 Avant quattro bis zum heutigen Tag wie ein Glöckerl und gab auf bisher 45.000 Kilometern keinen einzigen Grund zu Klage oder Missmut. Einzige Investition bisher (sieht man vom Jahres-Service ab): Ein Liter Motoröl. Die endgültige Abrechnung erfolgt demnächst.