Das Festival des österreichischen Films bietet vom 4. bis 9. April zum 27. Mal in Graz eine große Bandbreite an Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen sowie innovativen Filmen, sowohl im Wettbewerb als auch den Spezialschienen! Hier sind fünf cineastische Empfehlungen, die ihr auf der kommenden Diagonale nicht verpassen solltet: 

Asche

Elena Wolff taucht ein in die turbulente Lebenswelt der jungen aufstrebenden Linzer Kunstschickeria. Episodisch erzählt Asche von drei Liebespaaren und einem Außenseiter, von Alphamännern und Musen, von Einsamkeit und vom Drang nach Selbstverwirklichung. Dabei übt die poppige Kunstweltsatire lautstarke Kritik am Patriarchat wie auch an der Kulturszene – unerwartete Rachefeldzüge und skurrile Begegnungen inklusive. Ein schonungslos selbstironischer queer-feministischer Independentfilm aus Österreich.

Regie: Elena Wolff

Dauer: 90 min

„Asche“ dreht sich um Elena, die in die Linzer Kunstschickeria eintaucht
„Asche“ dreht sich um Elena, die in die Linzer Kunstschickeria eintaucht © Nora Einwaller

Edelweiss. 

Selbstbestimmte Erzählungen über einen Ort, an dem Personen of Color Zugehörigkeiten meist entweder abgesprochen oder zugeschrieben werden. Reflexionen über mögliche Selbstverständnisse und Empowerments in einer komplizierten Liebesbeziehung zur unmittelbaren Umgebung. Ein kritischer Liebesbrief an ein Land, durchzogen von Rassismen und Diskriminierungsmechanismen. Ein performativer Dokumentarfilm über gewaltvoll erschwerte Konstruktionen von Heimat.

Regie: Anna Gaberscik

Dauer: 70 min

„Edelweiss.“, beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Diskriminierung
„Edelweiss.“, beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Diskriminierung © Rezzarte

Å Øve (Practice) 

Die 18-jährige Klimaaktivistin Trine macht sich mit ihrer Trompete per Autostopp auf den Weg von den Lofoten nach Oslo, wo sie ein Probespiel an der Oper hat. Für die Reise bleiben ihr nur fünf Tage Zeit, denn sie will nicht fliegen. Ein fiktives Roadmovie, das seine couragierte Protagonistin bei ihrem abenteuerlichen Selbstbehauptungstrip begleitet und zeigt, welchen Kraftaufwand es bedeutet, den eigenen Überzeugungen treu zu bleiben.

Regie: Laurens Pérol

Dauer: 79 min

Im Traum sind alle Quallen feucht

Was passiert, wenn man sich beim Saunabesuch nicht an die Regeln hält? In Marie Luise Lehners amüsantem Kurzfilm müssen die Protagonist:innen zuerst ihr Schamgefühl überwinden, bevor sie sich den eigenen Sehnsüchten stellen, Grenzen ziehen oder ihre Fehler zugeben können. Eine skurril-liebevolle Hommage auf queere Körper und Identitäten sowie ein eindrückliches Plädoyer für einen entsprechend sensiblen Umgang.

Regie: Marie Luise Lehner

Dauer: 27 min

Der Kurzfilm handelt vom offenen Umgang mit Sehnsüchten
Der Kurzfilm handelt vom offenen Umgang mit Sehnsüchten © Marie Luise Lehner

Bond

Der Lichtkegel einer Taschenlampe wirft Schatten auf Archivfotos sogenannter „Gastarbeiter:innen“. Es wird herumgealbert, getanzt und hitzig debattiert. „Wir sind eine Gemeinschaft. Wir träumen von Revolution.“ Die Mitglieder des Jugendforums Gröpelingen sprechen über Multikulturalität, Identität und Zusammenhalt. Im Kern: die Frage nach politischem Aktivismus und sozialer Gerechtigkeit. Zwischen Blick in die Vergangenheit, Gegenwartsanalyse und Zukunftsvision beharren die Jugendlichen darauf: „Eine fairere Welt gibt es.“

Regie: Anna Witt, Jugendforum Gröpelingen

Dauer: 28 min

In „Bond“ geht es um die Frage nach politischem Aktivismus und sozialer Gerechtigkeit
In „Bond“ geht es um die Frage nach politischem Aktivismus und sozialer Gerechtigkeit © Anna Witt; Jugendforum Gröpelingen; Tanja Wagner

Entstanden in Kooperation mit der Diagonale.