Die Tomatenflüsterer bei der Arbeit
Die Tomatenflüsterer bei der Arbeit © Frutura

„Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur, Wasserqualität, Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen und die Auswahl der richtigen Sorte für das österreichische Klima sind einige der Faktoren, die die Qualität und den Geschmack der Früchte beeinflussen“, fasst Martin Gunda nur einige der Punkte zusammen, die er als Chefgärtner der Frutura ständig im Auge hat, um für das beste Geschmackserlebnis zu sorgen. Wenn es um Tomaten geht, ist Martin Gunda ein Profi seines Fachs. Mittlerweile kann er auf über 20 Jahre an Erfahrung in der Gewächshaus-Tomatenproduktion zurückblicken. Dabei ist keine Saison wie die andere. Wettereinflüsse, neue Schädlinge und Krankheiten stellen ihn immer wieder aufs Neue vor große Herausforderungen.

Mit vielen Handgriffen und viel Liebe zur perfekten Tomate

Tagtäglich ist Martin im Gewächshaus unterwegs und hat seine „Babys“ im Blick. Dabei bewertet er den Schädlingsdruck und die Nützlingsentwicklung, die Bestäubung der Hummeln und das Klima. Wie andere in einem Buch lesen, liest er in den Pflanzen. Die Entwicklung der Rispe, deren Farbe (ist das Grün eher hell oder dunkel?), die Farbe und Größe der Blätter sowie deren Abstand zueinander und der Zustand der Wurzeln zeigen Martin Gunda, wie es um das Wohlbefinden der Pflanze steht.

Voller Blumauer Geschmack rund ums Jahr: Durch Thermalwasserförderung  können bei Frutura 9000 Tonnen Tomaten, Paprika, Gurken, Melanzani und Radieschen im Jahr klima- und ressourcenschonend wachsen. Bei dem Vorgang geht kein einziger Tropfen Wasser verloren
Voller Blumauer Geschmack rund ums Jahr: Durch Thermalwasserförderung können bei Frutura 9000 Tonnen Tomaten, Paprika, Gurken, Melanzani und Radieschen im Jahr klima- und ressourcenschonend wachsen. Bei dem Vorgang geht kein einziger Tropfen Wasser verloren © Philip Platzer

Außerdem kontrolliert er die Arbeit des Teams – und bei so einem Tomatenpflänzchen sind einige Handgriffe notwendig. So werden die Blüten entfernt, um den grünen Früchten zu helfen – dadurch kann die Pflanze ihre ganze Kraft und Nährstoffe in das Ausreifen der Tomaten stecken. Jede Tomatenrispe wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gekürzt, damit zum Beispiel 12 Früchte an einer Rispe bleiben. So kann die Rispe immer gleichmäßig reifen und in Balance bleiben. Weg müssen auch Geiztriebe, also unfruchtbare Seitentriebe – der Haupttrieb wird entlang einer Schnur aufgedreht. Eine empfindliche Arbeit, denn der Haupttrieb kann dabei leicht abbrechen. Wenn es einer Pflanze nicht gut geht, dann geht das Martin durchaus an die Nieren: „Ich habe eine gewisse Empathie zu den Pflanzen, daher kann ich die Probleme in gewissem Maße mitfühlen. Wichtig ist, dann einen kühlen Kopf zu bewahren und zusammen mit unserem Team die beste Strategie zu finden, um die Probleme zu beheben und die Pflanze gut auf ihrem Lebensweg durchzuführen.“

Nur nicht zu gemütlich…

Bei all der Liebe, die den Pflanzen angediehen wird und der notwendigen Balance, macht es ihnen Martin Gunda aber dennoch nicht zu gemütlich: „Alle Geheimnisse darf ich natürlich nicht verraten, aber ein paar kleine Tipps kann ich geben: Unsere Pflanzen brauchen auch gewisse Stresssituationen, z.B. knappes Wassermanagement, Tag/Nacht Unterschiede bei der Temperatur oder etwas Bewegung der Luft im Gewächshaus. Auch die Arbeiten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeuten für die Pflanzen Stress. So werden sie dazu ‚gezwungen‘ nicht nur Blätter zu produzieren, sondern auch unsere geschmackvollen Blumauer-Produkte.“

Entstanden in Kooperation mit Frutura.