40 Jahre später hat das Thermenhotel Stoiser einen größeren Umbau hinter sich. Mehr als vier Millionen Euro wurden in das Vier-Sterne-Haus investiert. Aber nicht nur das Hotel hat sich im Lauf der Zeit geändert – mit ihm auch die Mitarbeiter:innen. 

Wie spüren Sie in Ihrem Unternehmen den vielzitierten Personal- bzw. Fachkräftemangel und wie reagieren Sie darauf?
Gerald Stoiser:
Wir haben zuletzt unser Haus wegen eines umfassenden Umbaus gesperrt gehabt, jetzt aber alle Mitarbeiter:innen wieder zurückgenommen. Nur natürliche Abgänge haben wir nicht nachbesetzt. Insgesamt haben wir jetzt einhundert Mitarbeiter:innen.

Keine Personalsorgen?
Natürlich ist es spürbar schwieriger geworden. Aber seit der Anhebung des Kollektivvertrags bekommen wir viele Bewerbungen aus dem benachbarten Ungarn.

Wenn Sie zurückblicken: Hat sich der Mindset der Mitarbeiter:innen geändert?
Wir haben noch Mitarbeiter, die uns seit den 1990er-Jahren begleiten – echte Urgesteine. Die heutigen Jungen haben diese Loyalität wohl nicht. Sie wollen mehr ausprobieren, mehr Freizeit und brauchen gleichzeitig mehr Ansprache, weil daheim niemand mit ihnen spricht. Wir übernehmen da Erziehungsaufgaben. Das Elternhaus ist diesbezüglich also in den Betrieb gerückt. Dafür muss man als Arbeitgeber Verständnis aufbringen und entsprechend reagieren.

Wie machen Sie das?
Wir bieten dafür für unsere Führungskräfte eigene Schulungen. Und den Lehrlingen bieten wir die Möglichkeit für einen Austausch in Form eines Praktikums in einem anderen Betrieb. Da können sie dann direkt vergleichen – und sehen hoffentlich, dass wir nicht umsonst für unsere Lehrlingsausbildung ausgezeichnet wurden. Außerdem bieten wir neben der fachlichen Ausbildung auch Onlinekurse über Trends und Gefahren im Netz.