Der Markusplatz in Venedig, die Promenade "La Rambla" in Barcelona oder die Avenue des Champs-Élysées in Paris - Orte, an denen sich die Touristen nicht nur zur Hochsaison gegenseitig auf den Füßen stehen. Aber warum sich für Städtereisen immer nur die Klassiker aussuchen? Es gibt zahlreiche sehenswerte Alternativen zu den touristischen Hotspots, auch in kleinen Städten kann man Großes erleben. Romantische Plätze, versteckte Ecken, historische Prachtbauten, ein vielfältiges Kulturerbe gekoppelt mit modernem Zeitgeist - wie etwa in den Städten Sloweniens. Sie liegen nah genug für einen Wochenend-Trip, bieten aber auch ausreichend Vielfalt für eine längere Tour. In Slowenien kann man aufgrund der kurzen Distanzen binnen weniger Tage mehr Städte entdecken als irgendwo sonst. Außerdem ist man in ein paar Minuten im grünen Umland und kann zusätzlich die Vielseitigkeit der Regionen genießen.

Das mediterrane Flair an jeder Ecke

Römerzeit, Mittelalter, venezianische Blütezeit - im slowenischen Teil Istriens begegnet man den unterschiedlichen Epochen auf Schritt und Tritt. Und das Plus extra: Das Meer hat man stets im Blick. Piran gilt mit der Ringmauer, der Domkirche St. Georg und dem zentralen Tartini-Platz am Ufer als eine der schönsten und fotogensten Küstenstädte an der Adria. Das Zentrum ist gesäumt von prächtigen Palästen, fast jede Ecke überrascht mit einem Meisterwerk der Baukunst. Die schmalen Gassen und eng aneinander gereihten Häuser unterstreichen den charmanten Charakter des kosmopolitischen Orts. Piran ist auch die Stadt des Salzes: Die Salinen des Umlands sind heute als Landschaftsparks geschützt, bei geführten Besichtigungen kann man die traditionelle Salzgewinnung erleben.

Für Aktive bietet das Umland ausgedehnte Wander-, Rad- und Reitwege, die das mittelalterliche Juwel unter anderem auch mit dem lebhaften Urlaubsort Portorož verbindet. Zahlreiche Villen der k.u.k. Zeit erinnern an die glamouröse Zeit des „großen Seebades“ der Monarchie. Etwas weiter nördlich locken Izola und Koper mit ihren mittelalterlichen Stadtkernen. Den Hauptplatz von Koper säumen die größte Domkirche Sloweniens und der Prätorenpalast mit seinem Glockenturm, ein heute sehr beliebter Aussichtspunkt. Das  umliegende Netz enger Gassen versprüht ein einzigartiges mediterranes Flair. Zahlreiche Bauten erzählen von der Blütezeit der Gotik und Renaissance.

Das Hinterland der Küste bildet das Karstgebiet mit seiner atemberaubenden Unterwelt, etwa die Höhlen von Škocjan  oder der Grotte von Postojna. In unmittelbarer Nähe von Postojna befindet sich die Burg Predjama, die größte Höhlenburg der Welt. Der Karst ist auch die Heimat der Lipizzaner-Pferde. Die Vorstellungen der klassischen Reitkunst sind weltbekannt und einzigartig, das Gestüt in Lipica ist das älteste Europas.

Einzigartig sind auch die kulinarischen Genüsse der Region. Sie hat eine jahrhundertelange Tradition des Pökelns sowie Trocknens von Fleisch und ist reich an Wild- und Gartengemüse, aber auch Gewürzen und Kräutern. Karstschinken und Schweinsnacken, delikate Eintöpfe, traditionelle Gerichte wie die Teigwaren Fuži, Gaumenfreuden aus der Adria wie Calamari oder Miesmuscheln – der Tisch im slowenischen Istrien ist reich gedeckt. Und dazu passt ein Glas Teran, ein einzigartiger Rotwein.

Der Geschmack des grünen Nordostens

Wein ist auch wichtiges Thema in Maribor, im grünen Nordosten des Landes, bloß zweieinhalb Fahrstunden von der Küste entfernt. Im alten Stadtkern, dem Lent, wächst die weltweit älteste Weinrebe seit über 400 Jahren. Die Alte Rebe hat sogar eine eigene Hymne, ein eigenes Museum und ein eigenes Festival. Bei einem Stadtspaziergang durch Maribor kann man zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie den Überresten der alten Stadtmauer, mittelalterlichen Türmen, der Domkirche oder einigen Museen schlendern. Etliche Cafés und Restaurants am Ufer der Drau laden zum Verweilen ein. Mit dem Pohorje-Gebirge verfügt Maribor außerdem über ein ideales Naherholungsgebiet. Die Wälder dort bieten Wanderern, Bikern und Reitern die besten Voraussetzungen. Wer sich lieber aufs Wasser begibt: die Flößer von Maribor laden auf der Drau zur Fahrt mit einem traditionellen Floß Flussabwärts, wenige Kilometer von Sloweniens zweitgrößter Stadt entfernt, liegt Ptuj, die älteste Stadt des Landes.  Über deren Zentrum thront das gleichnamige, mächtige Schloss. Klöster und Galerien runden das Angebot für Kultur- und Kunstliebhaber ab. Freunde des närrischen Treibens sollten sich Kurentovanje nicht entgehen lassen. Ein einwöchiges Karneval-Festival mit Umzügen, Konzerten, Maskenbällen und zahlreichen anderen Veranstaltungen. Etwas gemächlicher lässt sich in und um Ptuj die Geschichte des Weines erleben: entweder im Stadtkeller, dem ältesten Weinkeller des Landes, und seinen unterirdischen Gängen, oder auch auf der Weinstraße von Slovenske gorice und Haloze.

Weinliebhaber kommen auch rund um Slovenske Konjice bei einem Spaziergang entlang des Flusses Dravinja durch die Weinhügel auf ihre Kosten. Die Stadt am Fuße des Berges Konjice ist im Zentrum vom Alten Platz mit der St. Georges Kirche sowie vom Stadtplatz geprägt. Von den Ruinen einer der ältesten Burgen Sloweniens, Stari Grad, am Rande der Stadt kann man problemlos bei einer Wanderung in das Grün der umliegenden Wälder eintauchen. Entdecken Sie die renommierten Weine und Kellereien Sloweniens!

Ganz im Osten Sloweniens liegt Lendava, eine kleine Stadt und trotzdem bereits Weltmetropole, nämlich Bogratsch-Weltmetropole. Bogratsch ist eine spezielle Gulasch-Variante, die früher zu traditionellen Hirtenspielen zubereitet wurde. Derart gut gestärkt kann man entweder die Burg der Stadt oder auch den „Eiffelturm von Pomurje“ erkunden, einen rund 50 Meter hohen Aussichtsturm im Vinarium Lendava. Von dort kann man auf die Landschaft von vier Ländern blicken. Entspannung bietet in der Therme das einzigartige paraffinhaltige Wasser, das eine Wohltat für den Bewegungsapparat ist.