Sonne, Seen und Skifahren – Kärnten ist als perfekte Urlaubsdestination bekannt, doch auch in Sachen Wirtschaft hat man eine Menge zu bieten. Hier wird geforscht, getüftelt und gegründet. Das Standortmarketing Kärnten sorgt dafür, dass diese Vorzüge auch über die Landesgrenzen hinaus noch bekannter werden. Die sechs Kernkompetenzen des sonnigen Bundeslands sprechen dabei für sich.

Welcome-to-Carinthia ist einer von mehreren Imagefilmen für die Bewerbung des Wirtschaftsstandortes Kärnten
Welcome-to-Carinthia ist einer von mehreren Imagefilmen für die Bewerbung des Wirtschaftsstandortes Kärnten © MonteNeroProductions

Hightech, Elektronik & Künstliche Intelligenz

Mit seinen führenden Technologiezentren in der Mikroelektronik, der Informations- und Kommunikationstechnologie, den Fachhochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen zieht Kärnten hoch qualifizierte Forscher:innen, Entwickler:innen und Fachkräfte aus aller Welt an. Der im TPV Technologiepark Villach angesiedelte Silicon Alps Cluster, einer von elf Tech-Clustern der Silicon Europe Alliance, sorgt in Kärnten und in der Steiermark für ein Hightech-Netzwerk der Superlative. Im Zuge dessen werden Partnerschaften zwischen Großbetrieben, kleinen und mittelständischen Unternehmen und Start-ups vermittelt, die sich mit Themen im Bereich der Elektronik- und Mikroelektronik beschäftigen.

Der tpv Technologiepark Villach ist ein international geprägter Hochtechnologie-Standort, an dem mehr als 700 Mitarbeiter:innen, rund 1000 Studierende und 70 Lehrlinge gemeinsam arbeiten, lernen und lehren
Der tpv Technologiepark Villach ist ein international geprägter Hochtechnologie-Standort, an dem mehr als 700 Mitarbeiter:innen, rund 1000 Studierende und 70 Lehrlinge gemeinsam arbeiten, lernen und lehren © Michael Stabentheiner

Smarte Spezialisierung

Optimale Bedingungen dafür schaffen eine zukunftsgerichtete Infrastruktur, vielfältige Bildungsangebote sowie ein ausgezeichnetes Forschungsnetzwerk. Sie sorgen dafür, dass sich Kärnten nicht umsonst als „Silicon Valley Österreichs” bezeichnen kann. Erstklassige Hightech-Unternehmen, mehr als 4.000 F&E-Beschäftigte, eine F&E-Quote von 2,98 % im Jahr 2021 sowie Technologieparks in Klagenfurt und Villach rücken Kärnten für Investoren ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Zugleich fallen auch die Ideen heimische Erfinder:innen auf fruchtbaren Boden. So werden aus vielversprechenden Start-ups erfolgreiche Unternehmen, wie zum Beispiel die Villacher Firma GP Motion GmbH. Der Nachrüstsatz add-e macht aus jedem Fahrrad im Handumdrehen ein leistungsstarkes E-Bike. Das Unternehmen, das in einer Garage seinen Anfang nahm, wurde nicht nur in Kärnten gegründet, sondern bleibt auch in allen anderen Punkten dem Standort treu. „Wir produzieren im Haus, arbeiten vorwiegend mit lokalen Partnern und schaffen vor Ort Arbeitsplätze“, erklärt Fabian Gutbrod, Geschäftsführer und Erfinder von add-e, stolz. Diese Form der Regionalität spielt unter anderem eine wichtige Rolle, wenn es um den Ausbau einer nachhaltigen und zugleich zukunftsorientierten Wirtschaft geht.

Dank der zahlreichen Fachkräfte, des vielfältigen Studienangebots und der intensiven Forschung ist man im Bereich der Elektronik- und Mikroelektronik ein Global Player
Dank der zahlreichen Fachkräfte, des vielfältigen Studienangebots und der intensiven Forschung ist man im Bereich der Elektronik- und Mikroelektronik ein Global Player © Helge Bauer

Green Economy

Mit einem beeindruckenden Anteil von 58,8 % erneuerbarer Energie am gesamten Energieverbrauch liegt Kärnten weit über dem österreichischen Durchschnitt von 36,4 %. Als „Batterie Österreichs” bekannt, konzentriert sich Kärnten auch bei der Energiegewinnung seit Jahren auf den Ausbau alternativer, grüner und nachhaltiger Technologien. 100 % der Kärntner Energieproduktion stammt aus regenerativen Quellen – Fakten, die auch viele ausländische Betriebe anziehen, um ihre Technologien zu testen.

Das Draukraftwerk zwischen Rosegg und dem Faakersee ist nur eines von vielen Wasserkraftwerken in Kärnten
Das Draukraftwerk zwischen Rosegg und dem Faakersee ist nur eines von vielen Wasserkraftwerken in Kärnten © Michael Stabentheiner

Dazu zählt beispielsweise das aus Dänemark stammende Unternehmen DEIF Wind Power Technology. Alexander Gröber, Vice President Application, zu den Beweggründen für diese Entscheidung: „DEIF hat den Standort in Kärnten eröffnet und erweitert ihn jetzt, weil es hier gut ausgebildete und erfahrene Mitarbeiter im Bereich der Leistungselektronik und der erneuerbaren Energien gibt.” Für die Zukunft wünscht er sich, dass mehr Einheimische die technischen Studienangebote nutzen und der Zuzug internationaler Mitarbeiter weiter zunimmt.

Investieren & Fördern

Um eine Ansiedlung für internationale Unternehmen noch attraktiver zu gestalten, braucht es gezielte Förderungen. Gemeinsam mit Förderungsstellen des Bundes und der EU unterstützt der gemeinnützige Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF) Wachstum, Innovation und Projektentwicklung – und das mit großem Erfolg. Im ersten Halbjahr 2023 konnten 1.246 Gründungen, ein Wachstum von fast acht Prozent im Jahresvergleich, verzeichnet werden.

Logistisches Zentrum

Eine entscheidende Rolle in der zukünftigen Entwicklung Kärntens, das schon jetzt die wichtigste internationale Logistikdrehscheibe im Süden des Landes ist, spielt die Koralmbahn. Bald wird sie den Wirtschaftsraum zwischen Graz und Klagenfurt mit rund 1,2 Millionen Menschen auf nachhaltige Weise verbinden. Verursacht der Verkehr derzeit noch gut 49 % des CO₂-Ausstoßes in Kärnten, wird die Koralmbahn zu einer deutlichen Reduktion der Emissionen beitragen. Damit auch Unternehmen in Sachen Warentransport vermehrt auf Schiene kommen, wurde im Oktober die Einzelwagenförderung eingeführt. Für die Abwicklung des Förderungsprogramms ist die LCAS Logistik Center Austria Süd GmbH im Logistik-Hub in Fürnitz zuständig. Darüber hinaus entsteht derzeit zwischen Villach und Triest der erste Schienen-Zollkorridor Europas. Container, die im Hafen von Triest ankommen, werden umgehend vom Schiff auf die Bahn verladen und erst in Villach Süd/Fürnitz zolltechnisch abgewickelt. So gelangt die Ladung kostengünstiger und schneller an ihr Ziel.

Im Vergleich zu den Nordsee-Häfen wird der Terminal Villach Süd den Warentransport aus Asien um rund zwei Tage verkürzen
Im Vergleich zu den Nordsee-Häfen wird der Terminal Villach Süd den Warentransport aus Asien um rund zwei Tage verkürzen © LCA Süd

Lebensqualität & Sicherheit

Neben der Infrastruktur sorgen ein hervorragendes Gesundheitssystem und ein sicheres, familienfreundliches Umfeld für einen hohen Lebensstandard. Nicht umsonst erreichte Kärnten einen Spitzenplatz im OECD Regional-Well-Being-Index mit neun von zehn Punkten im Bereich Bildung und jeweils mehr als sieben Punkten in Sachen Jobs, Community und Umwelt. Kärnten beweist, dass sich Wirtschaft und Tourismus keineswegs ausschließen, sondern eine hohe Lebensqualität auch potenzielle Investoren und Fachkräfte überzeugt.