Als erstes fällt auf, dass auf den Straßen keine "Bumper-Sticker" zu sehen sind. Diese Auto-Aufkleber, mit denen sich Amerikaner bevorzugt zu diesem oder jenen Kandidaten bekennen, kommen in Portland in freier Wildbahn kaum vor. Dass es keine Trump-Sticker in dieser äußerst liberalen Stadt zu finden sind, verwundert wenig – dass aber auch keine Hillary hinten mitfährt, ist doch erstaunlich. 

Vereinzelt findet man dagegen alte Bernie-Sticker auf den Stoßstangen. Sie stammen noch aus der Zeit, als bei den Demokraten ein heftiges Ringen um die Kandidatur zwischen dem Senator aus Vermont, Bernie Sanders, und Hillary Clinton tobte. Damals formierte sich auch die "Bernie or bust"-Gruppe, die schwor, Clinton unter keinen Umständen zu wählen. Portland, wo Sanders in der Vorwahl mit 20 Prozent Abstand über Clinton triumphierte, war ein Zentrum der Bernie-und-sonst-nichts-Bewegung.

Die "Buster" seien inzwischen zwar weniger geworden, sagt Rob Thompson, Herausgeber der Stadtzeitung "The Portland Mercury". "Aber sie sind noch immer da, haben 'Bernie'-Schilder in ihrem Rasen stecken und weigern sich, Clinton als Kandidatin zu akzeptieren." Seiner Einschätzung nach würden sie das Ergebnis in Oregon dennoch nicht beeinflussen können. Der Bundesstaat an der Westküste gilt als traditionelles "blaues" Territorium, das die Demokraten mit Sicherheit auf ihrer Seite wissen. Daran können auch die letzten Bernie-Fans nichts mehr ändern.