Ausgerechnet in der Revolution Hall in Portland, Oregon, geht eine der größten Wahlpartys der Stadt über die Bühne. Ob es wirklich zu einer politischen Revolution kommen wird, bleibt abzuwarten - sicher ist, dass das ehemalige High School-Gebäude, das zur Veranstaltungslocation umgebaut wurde, aus allen Nähten platzen wird: Immerhin ist es "Good Gorgie", also der erste Präsident der Vereinigten Staaten George Washington, der mit upgedateter Frisur das Veranstaltungsplakat ziert.

Nicht nur in der Revolution Hall in Portland, der größten Stadt des US-Bundesstaats an der Westküste, wird am Dienstag das TV-Event vor einem großen Publikum zelebriert. Über das ganze Land hat sich der Trend zum gemeinsamen Wahlberichterstattungs-Schauen verbreitet. Die Election Viewing Partys füllen kleine Kneipen in den Vorstädten ebenso wie noble New Yorker Hochhaus-Bars. Wie etwa den Greene Space in Manhatten, wo neben der Live-Berichterstattung auch Musikunterhaltung, Cocktails und Wettspiele geboten werden.

Wer es weniger elegant will, kommt bei der Kino-Kette AMC unter. In 25 Städten werden 50 Kinos mit dem Programm von CNN bespielt, zum ersten Mal wagt sich AMC damit auf politisches Terrain. Diese Premiere ist laut Presseaussendung dem Umstand geschuldet, dass die Debatten der Präsidentschaftskandidaten Rekordzuschauerzahlen im Fernsehen und online generiert haben. Die Kinobetreiber wollen da offenbar am Quoten-Kuchen mitnaschen. Und sie haben sich auch etwas ausgedacht, um Krawalle bei unliebsamen Wahlausgang zu vermeiden: Die Besucher können in jeder Stadt zwischen einem "blauen" und einem "roten" Kino wählen, in dem sie die Wahlnacht verfolgen. Demokraten und Republikaner werden also getrennt feiern oder trauern - je nachdem, wer am Dienstag die Wahl gewinnt