Titus ist acht Jahre alt und lebt seit seiner Geburt am St.-Bernhard-Pass in der Schweiz - mit dem Umbau seines Heims beschäftigen sich übrigens gerade Grazer Schüler (siehe rechts). Er ist zudem menschenfreundlich, wandert für sein Hundeleben gern und kümmert sich dabei um das Tragen des Proviants. Seit drei Monaten trägt er aber noch etwas ganz anderes mit sich, das ausnahmsweise ihm hilft: ein Hörgerät für Hunde.

"Durch ein Projekt in der Schweiz sind wir auf den beeinträchtigten Bernhardiner der Fondation Barry (siehe rechts) gestoßen," erzählt Lukas Schinko, Vertriebsleiter und Junior-Chef der Firma Neuroth. "Weil wir in unserer Familie große Hundeliebhaber sind, wollten wir dem Zuchttier helfen." Und tatsächlich: Die steirischen Hörgeräte-Experten haben die erste Hörhilfe für den besten, manchmal aber eben schwerhörigen Freund des Menschen entwickelt.

Laut dem 23-jährigen Grazer war die Herstellung des Produkts problemloser als angenommen. Obwohl bei dieser Pionierarbeit Erfahrungswerte fehlten. "Wir haben einfach probiert. Glücklicherweise ist das Gehör von Hunden dem des Menschen ähnlich," so Schinko. Die Schwierigkeit war daher nicht die Produktion, sondern die Einstellung des Hörgeräts im Nachhinein. Im Gegensatz zu den Zweibeinern können Vierbeiner sich ja nicht artikulieren. Also wurde auch hier so lange probiert, bis der Bernhardiner wieder auf leises Geflüster reagierte.

Trotz Erfolgserlebnis, Schinko widmet sich in Zukunft wieder ausschließlich den menschlichen Kunden. "Das Hörgerät für Titus war ein einmaliges Geschenk, weitere Ausführungen wird es nicht geben."